Bilanz der Wetterwarte Süd für 2023

Klimawandel trifft Region Bodensee-Oberschwaben besonders hart

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Johannes Riedel
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Marlene Fuchs
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Ein Jahr der Extreme geht zu Ende. 2023 war auch in der Region Bodensee-Oberschwaben das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Wetterwarte Süd zieht Bilanz.

Das Jahr 2023 hat mit deutschlandweit durchschnittlich 10,9 Grad den Temperaturrekord aus dem Vorjahr um 0,2 Grad übertroffen. Insgesamt gab es 25 Hitzetag mit Temperaturen über 30 Grad. Auch in der Region Bodensee-Oberschwaben war das Jahr 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Wettermessungen.

An insgesamt 85 Tagen verzeichnete die Wetterwarte Süd in Bad Schussenried (Kreis Biberach) Temperaturen über 25 Grad mit Hitzeperioden im Juni, Juli und ab Mitte August. Außerdem haben drei Regenzeiten im April und Mai, ab Mitte Juli und ab Mitte Oktober das Wettergeschehen bestimmt, sagt Roland Roth, Leiter der Wetterwarte.

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Trockenheit und Regen wechseln sich ab

Niederschlag habe es aufs Jahr gesehen genug gegeben, so Roth. Vor den ausgiebigen Niederschlägen ab Mitte Oktober sei es jedoch viel zu trocken gewesen. In der Region Bodensee-Oberschwaben gab es eine feucht-kühle Witterung zu den Hundstagen Ende Juli und Anfang August, der eigentlich heißesten Zeit des Jahres.

September und November: zu heiß und zu nass

 "Der September hat mich sprachlos gemacht", sagt Roland Roth. Vier Hitzetage mit Temperaturen jenseits der 30 Grad habe seine Wetterwarte im meteorologischen Herbst registriert. In den 55 Jahren vorher sei das insgesamt lediglich zwei Mal der Fall gewesen. Dazu kletterte das Thermometer im September 20 Mal über die 25-Grad-Marke. Dieser September sei so wie früher der August gewesen und habe die bisherigen Rekordwerte eingestellt, so Roth. Der November sei der regenreichste seit mindestens 1906 gewesen, bezieht er sich auf ihm vorliegende Wetterdaten aus Bad Schussenried.

Dieser September war so wie früher der August und hat die bisherigen Rekordwerte pulverisiert.

Klimawandel trifft die Region besonders: Politisches Ziel verfehlt

Steigende Temperaturen sorgen für höhere Luftfeuchtigkeit und befeuerten somit Extremereignisse. Heftige Unwetter, Starkregen und Hitzeperioden seien die Folge, erklärt Roth. "Wir sind klimatisch gesehen vom VW-Käfer der 1960er Jahre umgestiegen auf den Ferrari und geben Gas.

Im Süden Baden-Württembergs und Bayerns sei das politische Maximalziel von einer Erwärmung von 1,5 Grad bereits gerissen. Hier sei es bereits über zwei Grad wärmer als noch vor 40 Jahren.

Am nördlichen Bodensee am wärmsten

Die nebligste Ecke in der Region sei der Bereich um Bad Schussenried, wo Donau- und Bodenseenebel aufziehen. Am meisten Regen falle im Stau der Höhenlagen um Isny herum. Die höchsten Temperaturen würden am nördlichen Bodensee gemessen, bilanziert Roth. Am kühlsten sei es in den höheren Lagen von Alb, Adelegg und Allgäu.

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