Aus der Ukraine geflüchtete Menschen sind in der Region Bodensee-Oberschwaben vor allem privat und teilweise in Hallen untergebracht. In Ravensburg wird seit Januar auch das ehemalige Hotel Goldene Uhr als Unterkunft genutzt. Die Stadt hat das Gebäude gekauft und leicht umgebaut. Seit Mitte März ist die Unterkunft nun voll belegt mit 69 Personen, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.
Die Stadt Ravensburg hat am Dienstag zu einem Begegnungsnachmittag in die Goldene Uhr geladen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer und ihre deutschen Nachbarn konnten sich so kennenlernen. SWR-Reporterin Thea Thomiczek war an diesem Nachmittag dabei.
Der Gastraum in der Goldenen Uhr war am Dienstagnachmittag voll. Viele Nachbarn des Hotels waren gekommen, um die neuen Bewohnerinnen und Bewohner kennenzulernen. Unter ihnen ist die 22-jährige Lise. Sie kommt aus einer kleinen ukrainischen Stadt ganz nah an der russischen Grenze.
Deutsche Nachbarn und Geflüchteten kommen ins Gespräch
Die deutschen Nachbarn zeigten sich an diesem Nachmittag offen und interessiert. Diejenigen, die ein Musikinstrument spielen, luden zum Beispiel in den Musikverein ein. Integration könne nur gelingen, wenn man sich aktiv um ein Miteinander bemüht, so ein Nachbar, der in derselben Straße wohnt.
Doch erst einmal seien die Menschen einfach froh, eigene vier Wände zu haben, sagte die von der Stadt eingestellte Hausleiterin in der Goldenen Uhr, Franziska Schmeh. Nun gelte es für die Geflüchteten ein neues Leben in Ravensburg aufzubauen. Die ehemalige Besitzerin der Goldenen Uhr, Waltraud Stiehle, wünscht den jetzigen Hotel-Bewohnern dabei viel Glück. "Ich freue mich, dass sie sich hier wohlfühlen. Es ist hier voller Leben, das ist schön."