Ältere Störche kommen schneller ans Ziel als jüngere. Das haben Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Radolfzell und der Universität Konstanz herausgefunden. Sie haben dazu mehr als 250 Weißstörche aus Süddeutschland und Österreich beobachtet.
Zugverhalten der Störche verändert sich im Laufe des Lebens
Über einen Zeitraum von sieben Jahren haben die Wissenschaftler die Flugdaten der Störche von ihren Reisen nach Nordafrika gesammelt und ausgewertet. Dabei konnten sie analysieren, wie sich das Zugverhalten im Laufe des Lebens eines Tieres verändert. Die Wissenschaftler fanden nach eigenen Angaben heraus, dass Jungstörche sich bei der Erkundung neuer Orte während des Zuges Zeit lassen. Mit zunehmendem Alter hingegen werden ihre Flüge schneller und effizienter.
Junge Störche nehmen demnach Routen, die länger dauern, aber auch weniger Energie kosten. Ältere Störche hingegen optimieren ihre Zugrouten, um direkter ans Ziel zu gelangen. Zwar verbrauchen sie nach Angaben der Wissenschaftler mehr Energie. Die Gesamtzeit ihres Fluges ist jedoch geringer.
Route der Störche beruht auch auf Erfahrungsschatz
Die Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass die Vögel ihr räumliches Gedächtnis nutzen, um Abkürzungen zu finden. Die Forscherinnen und Forscher vom Bodensee gehen deshalb davon aus, dass auch die individuellen Erfahrungen ein Schlüsselfaktor bei Tierwanderungen sind.