Gewerkschaft wirft Staat Versäumnisse vor

IG BAU fordert mehr Sozialwohnungen - auch in Oberschwaben

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Die IG BAU fordert von Bund und Ländern einen stärkeren Ausbau von Sozialwohnungen, auch in der Region Bodensee-Oberschwaben. Damit würde der Staat langfristig Geld sparen.

Den Landkreisen, auch am Bodensee und in Oberschwaben, fehle es an Sozialwohnungen, heißt es von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Sie fordert daher einen schnellen Ausbau, so könne auch der Staat sparen. Der Bund gebe aktuell viel Geld für Miete in der Region aus.

Hohe Kosten für den Staat

Allein im Landkreis Ravensburg seien vergangenen Oktober knapp 2,2 Millionen Euro an Vermieter von Bürgergeldempfängern gezahlt worden. Im Bodenseekreis waren es im selben Monat 1,8 Millionen Euro, erklärt die Gewerkschaft mit Verweis auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Etwas weniger Geld sei in den Kreis Biberach geflossen, etwa 820.000 Euro. Im Kreis Sigmaringen gab der Staat 782.000 Euro aus. Es sei wichtig, dass der Staat diese Kosten übernehme, Sozialwohnungen wären langfristig aber die günstigere Alternative, so die IG BAU.

Es ist richtig und wichtig, dass der Staat Wohngeld zahlt und dass er die Kosten der Unterkunft übernimmt. Noch besser sind aber Sozialwohnungen.

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Bestand der Sozialwohnungen in BW
Im Vergleich zu Schätzungen aus dem Jahr 2006 ist der Bestand an Sozialwohnungen in Baden-Württemberg bis 2023 deutlich zurückgegangen.

Die Konsequenz seien hohe Ausgaben für den Staat, auch in der Region. Denn der Bund zahlt Mietkosten beispielsweise an die Vermieter von Sozialleistungsempfängern und sei dabei von den hohen Preisen des freien Markts abhängig.

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SWR

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