Den Landkreisen, auch am Bodensee und in Oberschwaben, fehle es an Sozialwohnungen, heißt es von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Sie fordert daher einen schnellen Ausbau, so könne auch der Staat sparen. Der Bund gebe aktuell viel Geld für Miete in der Region aus.
Hohe Kosten für den Staat
Allein im Landkreis Ravensburg seien vergangenen Oktober knapp 2,2 Millionen Euro an Vermieter von Bürgergeldempfängern gezahlt worden. Im Bodenseekreis waren es im selben Monat 1,8 Millionen Euro, erklärt die Gewerkschaft mit Verweis auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Etwas weniger Geld sei in den Kreis Biberach geflossen, etwa 820.000 Euro. Im Kreis Sigmaringen gab der Staat 782.000 Euro aus. Es sei wichtig, dass der Staat diese Kosten übernehme, Sozialwohnungen wären langfristig aber die günstigere Alternative, so die IG BAU.
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Gewerkschaft: Staat hat sozialen Wohnungsbau vernachlässigt
Bund und Länder hätten den sozialen Wohnungsbau seit Jahrzehnten massiv vernachlässigt, so geht es aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervor. In ganz Baden-Württemberg fehle es bis 2030 an mehr als 200.000 Sozialwohnungen, bundesweit über 900.000.
Die Konsequenz seien hohe Ausgaben für den Staat, auch in der Region. Denn der Bund zahlt Mietkosten beispielsweise an die Vermieter von Sozialleistungsempfängern und sei dabei von den hohen Preisen des freien Markts abhängig.