In Allensbach im Landkreis Konstanz soll ein Lärmschutzwall entlang der vierspurig ausgebauten Bundesstraße 33 mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden. Das teilten die Gemeinde und das Singener Unternehmen solarcomplex AG am Dienstag mit. Auf einer Länge von einem Kilometer werden 4.000 Solarmodule auf dem Hang installiert. Sie könnten zwei Megawatt grünen Strom produzieren, so das Unternehmen. Das reiche für den privaten Strombedarf von etwa 600 Haushalten.
Die Idee zum Projekt stammt von der Gemeinde Allensbach, diese ist auch Investor. Den Bau übernimmt das Unternehmen solarcomplex. Noch in diesem Jahr soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, in Betrieb gehen könnte die Anlage dann spätestens Anfang 2024. Der Bau auf dem Lärmschutzwall sei aufgrund der Topographie anspruchsvoll, so Bene Müller von solarcomplex. Die Module würden in einer Neigung von 30 bis 40 Grad angebracht. Dafür benötige man spezielle Rammmaschinen, sogenannte Bergsteiger.
Pilotprojekt als Investition in die Zukunft
Die Gemeinde Allensbach investiert zwei Millionen Euro in die Anlage. Für Bürgermeister Stefan Friedrich (CDU) ist es wichtig, dass durch den ungewöhnlichen Bau weder der Landwirtschaft noch dem Naturschutz Flächen verloren gehen. Für ihn ist das Projekt eine Investition in die Zukunft. Die Gewinne aus der Stromerzeugung kämen allen Bürgerinnen und Bürgern zugute.
Im Landkreis Konstanz ist es laut Müller die erste Photovoltaik-Anlage dieser Art. Er hofft, dass weitere Kommunen dem Beispiel von Allensbach folgen. Es gebe durchaus Flächen, die man für die Energiegewinnung nutzen könne, ohne der Natur oder Landwirten etwas wegzunehmen.