Neue Wege der Kriminalitätsbekämpfung

Polizei RLP setzt auf Super Recognizer und Virtual Reality

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Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch

Die Polizei in Rheinland-Pfalz will künftig vermehrt Super Recognizer einsetzen - also Menschen, die außerordentlich gut Gesichter wiedererkennen können. Das gab Innenminister Ebling bekannt.

Eine Testphase mit Super Recognizern in Rheinland-Pfalz ist so vielversprechend verlaufen, dass dies ein fester Bestandteil der Kriminalitätsbekämpfung im Land werden soll. Laut Landeskriminalamt liefern die Super Recognizer in einigen Bereichen weit bessere Ergebnisse bei der Gesichtserkennung als Computerprogramme.

"Super Recognizer sind in der Lage, Personen auch auf sehr schlechtem Bildmaterial oder mit deutlichen altersbedingten oder sonstigen optischen Veränderungen wiederzuerkennen", sagte Innenminister Michael Ebling (SPD). Ihr Einsatz könne insbesondere Hinweise darauf geben, ob Verdächtige auf verschiedenen Bildern in unterschiedlichen Tatzusammenhängen auftauchten.

Einsatz bei Volksfesten, in Fußballstadien und Hate-speech-Fällen

Eingesetzt wurden die ersten Super Recognizer des Landes in der Testphase unter anderem beim Johannisfest in Mainz, wo sie in der Menschenmenge vier Personen entdeckten, für die ein Aufenthaltsverbot für das Volksfest galt. "Elf Treffer" landeten sie nach Angaben des Landeskriminalamtes im Internet bei der Suche nach Leuten, gegen die nach den Polizistenmorden von Kusel wegen Hate Speech ermittelt wurde.

Florian Ecker, von der Autobahnpolizei Montabaur, ist einer der ersten, der sich in Rheinland-Pfalz für das Pilotprojekt testen ließ und nun als Super Recognizer eingesetzt wird. Er habe schon eine Vorahnung gehabt, dass er die Spezialbegabung habe, weil er "Leute immer schnell wiederkannt" habe, so Ecker. Nummernschilder dagegen könne er sich nicht besonders gut merken, da seien andere Kollegen besser.

Ziel: Zehn Super Recognizer pro Polizeipräsidium in RLP

Die Testphase fand im Polizeipräsidium Koblenz statt. Dort wurden bislang sechs Mitarbeitende gefunden, die über die Spezialbegabung verfügen, die nach Angaben der Polizei nur etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung haben. Beim Landeskriminalamt (LKA) sollen künftig zwei Beamte hauptamtlich als Super Recognizer eingesetzt werden. In den fünf Polizeipräsidien des Landes sollen jeweils bis zu zehn im Nebenamt dazu kommen, so LKA-Vizepräsident Achim Füssel.

Virtual Reality für die Begehung von Tatorten in RLP

Verstärkt einsetzen will die rheinland-pfälzische Polizei auch Virtual Reality (VR) bei der Kriminalitätsbekämpfung, vor allem an Tatorten. "Die virtuelle Tatortbegehung mithilfe von Virtual Reality ist ein Paradigmenwechsel in der Ermittlungsarbeit", sagte Minister Ebling. Die Polizei erfasst dafür Tatortdaten per Laserscanner, aus denen dann ein digitales Modell des Ortes hergestellt wird. Ermittler können sich darin dann virtuell mithilfe von VR-Brillen bewegen.

Eine Polizeioberkommisarin vom LKA Rheinland-Pfalz führt eine virtuelle Tatortbegehung mit VR-Brille vor.
Eine Polizeioberkommisarin vom LKA Rheinland-Pfalz führt eine virtuelle Tatortbegehung mit VR-Brille vor.

"So kann ein Tatort eingefroren und nachher wieder aufgerufen werden", ergänzte Füssel. Mithilfe von VR-Technik sei für den Kusel-Prozess erstmals eine 3D-Rekonstruktion vom Tathergang erstellt worden. Ebling sprach von einem "Quantensprung in der forensischen Tatortarbeit", mit der auch vor Gericht vieles erläutert und überprüft werden könne.

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Die Polizei setzt immer öfter auf sogenannte "Super-Recognizer", also Beamte die sehr gut Gesichter wiedererkennen können. Solche Spezialisten gibt es auch in Mannheim.

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Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

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