Militäreinheiten in Myanmar vor einem Panzer

Wegen Lieferungen in Bürgerkriegsland Myanmar

Rüstungsunternehmen aus Immenstaad lässt Vorwürfe prüfen

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Im Zuge der Vorwürfe gegen das Rüstungsunternehmen ND SatCom aus Immenstaad (Bodenseekreis) hat das Unternehmen eine Prüfung beauftragt. Es soll gegen Sanktionen verstoßen haben.

Die Firma ND SatCom aus Immenstaad im Bodenseekreis hat eine Prüfung der Vorwürfe beauftragt, militärische Kommunikationstechnik ins Bürgerkriegsland Myanmar geliefert zu haben. Das teilt das Unternehmen mit. Das Rüstungsunternehmen soll damit gegen Sanktionen verstoßen haben.

ND SatCom will umfassende Prüfung

Man wolle die Vorwürfe aufklären, so Geschäftsführer Alexander Müller-Gastell. Deshalb habe ND SatCom eine auf Außenwirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei beauftragt, alle Vorgänge und die dazugehörige Korrespondenz umfassend zu prüfen und zu bewerten. Die Erkenntnisse sollen auch den Behörden zur Verfügung gestellt werden. Man gehe weiterhin nicht von einem strafrechtlich relevanten Fehlverhalten aus, so Müller-Gastell weiter. Dennoch halte man es für unerlässlich, die Angelegenheit aufzuarbeiten.

Nach wie vor gehen wir nicht von einem strafrechtlich relevanten Fehlverhalten, der Verletzung von Sanktionen oder wissentlichen Umgehung internationaler, bindender Regelungen aus. Dennoch halten wir es aus verantwortungsvoller Unternehmensführung heraus für unerlässlich, die Angelegenheit mit extremer Sorgfalt und durch unabhängige Expertise aufzuarbeiten.

Vorwürfe: Lieferungen für Militärs in Myanmar

Die Staatsanwaltschaft Ravensburg ermittelt bereits gegen das Unternehmen aus Immenstaad. Es wird verdächtigt, gegen das Außenwirtschaftsrecht verstoßen zu haben. ND SatCom soll trotz EU-Sanktionen und dem zwischenzeitlichen Armeeputsch Kommunikationstechnik nach Myanmar geliefert haben. Das soll teilweise über Drittfirmen oder andere asiatische Staaten abgelaufen sein. Recherchen von ZDF und SPIEGEL hatten ergeben, dass das Unternehmen seit 2017 Bauteile für Satelliten an die Militärs in Myanmar geliefert haben soll.

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SWR