Genau vier Jahrzehnte stand Peter Schad mit seinen Oberschwäbischen Dorfmusikanten auf der Bühne. Das Jubiläumskonzert in der Ravensburger Oberschwabenhalle am Samstagabend war zugleich das Abschiedskonzert für den weithin bekannten Blasmusiker.
Er sei nicht mehr der Jüngste, sagt Peter Schad, er mache seit 40 Jahren diese Musik. Man müsse aufhören können, solange man noch einem eine Träne nachweint. "Wenn die Leute sagen würden, ja, jetzt dürfte er es schon sein lassen, dann ist es zu spät", meint Schad.
Dass der Abschied mit Wehmut verbunden ist, daraus macht der Oberschwabe kein Hehl. Und vielleicht kommen ihm nach dem letzten Akkord auch die Tränen. "Da würde ich mich auch gar nicht schämen, das gehört zum Leben dazu. Abschied tut immer weh", sagt der 71-Jährige.
Mit dem Hafenkonzert hat alles angefangen
Mit einem Auftritt in Friedrichshafen beim Hafenkonzert des damaligen Südwestfunks hatte im Sommer 1983 alles angefangen. Für diesen Radioauftritt suchten Peter Schad und seine Musiker eigens einen Namen. Sie kamen auf "Peter Schad und seine Oberschwäbischen Dorfmusikanten". Das war unsere Geburtsstunde, erklärt der Vollblutmusiker. Was folgten waren unzählige Konzerte im In- und Ausland, Auftritte bei Radio- und Fernsehsendungen und rund 20 veröffentlichte Tonträger.
Geblieben über all die Jahre ist trotz der Erfolge das bescheidene, ausgeglichene und immer freundliche Auftreten von Peter Schad. "Peter ist ein einzigartiger Mensch. Sehr humorvoll, sehr warmherzig und höchst musikalisch", sagt Flügelhornist Michael Kuhn.
Kuhn ist schon seit mehr als 30 Jahren bei den Oberschwäbischen Dorfmusikanten und steht damit stellvertretend für die Beständigkeit im Orchester. Drei Musiker haben Peter Schad von der Premiere bis zum Abschied die Treue gehalten. Die Musikerinnen und Musiker sind Freunde geworden, es gab über all die Jahre nur wenige Wechsel bei den Oberschwäbischen Dorfmusikanten. "Wir haben nie gestritten, wir haben ganz viel Freude gehabt. Das macht den Stil der Oberschwäbischen Dorfmusikanten bis zum heutigen Tag aus", sagt Peter Schad.
Die Musik von Peter Schad lebt weiter
Wenn der Opa von sieben Enkeln nun am Samstag "Ade" sagt, dann heißt das nicht, dass Peter Schad "ganz von der Bühne" verschwindet. Wer Glück hat, erlebt ihn und seine Frau Maria bei einer Führung mit dem Torfbähnle durch das Wurzacher Ried. Die beiden sind dort ehrenamtlich engagiert und machen das mit großer Begeisterung. Peter Schad will aber auch weiterhin Konzerte besuchen. Und er will auch zukünftig Polkas, Walzer oder Märsche komponieren.
"Ewig schad" zum Abschluss
Seine bekanntesten Stücke sind die "Kuschelpolka" und "Jubiläumsklänge", sie gehören zum Repertoire vieler Musikkapellen. Aber auch seine "Ewig schad"-Polka. Die passe doch wunderbar zu seinem Abschied, schmunzelt Schad. Man darf davon ausgehen, dass er auch diese Polka am Samstag in der Oberschwabenhalle mit seinen Oberschwäbischen Dorfmusikanten ein letztes Mal spielen wird.
Schad hört auf, die Oberschwäbischen Dorfmusikanten machen weiter
Seinen Fans hat Peter Schad dann aber doch noch eine gute Nachricht zu übermitteln: Auch wenn er aufhört, ein Großteil seiner Musiker macht weiter. Und zwar unter dem Namen Oberschwäbische Dorfmusikanten. Peter Schad freut sich, dass es auch ohne ihn weitergeht und er damit sozusagen "sein Erbe" sehe, wie er sagt. Aus den Reihen des Orchesters wird Simon Föhr die Leitung übernehmen. Und Peter Schad ist überzeugt: "Er wird das sicher sehr gut machen."