Nach dem verheerenden Brand in der Konstanzer Altstadt ist eine Hilfsaktion für die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner gestartet. Viele von ihnen hätten in den Flammen alles verloren, heißt es von der Stadt. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sei aber groß. Darum wurde ein Spendenkonto vom Verein "Konstanz hilft!" für sie eingerichtet. Die Spenden werden von der Stadt und der betroffenen Hausverwaltung verteilt. Sachspenden können keine entgegengenommen werden.
Große Spendenbereitschaft: 76.000 Euro kommen zusammen
76.000 Euro hat der Verein "Konstanz hilft" nun gut einen Monat nach dem Brand am 25. Juli gesammelt. Die Spendenbereitschaft der Konstanzerinnen und Konstanzer sei enorm gewesen, die Erwartungen des Vereins wurden laut dem Vorsitzenden Manfred Hölzl übertroffen. Die ersten 25.000 Euro seien mittlerweile bereits als Soforthilfe ausgezahlt worden. Nun müsse man schauen, wie mit dem restlichen Geld den betroffenen Bewohnern sinnvoll geholfen werden könne.
Feuerwehr beendet Einsatz Anfang der Woche
Die Feuerwehr rückte nach mehreren Tagen Dauereinsatz Ende Juli ab. Die Nachlöscharbeiten waren dann laut Feuerwehr abgeschlossen. Die Einsatzkräfte hatten außerdem das einsturzgefährdete Gebäude abgesichert. Es wurden Stützstelzen angebracht, um das Gebäude zu stabilisieren.
Verschnaufpause für Einsatzkräfte
Vor allem für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr sei das Ende des Einsatzes vor Ort eine willkommene Verschnaufpause gewesen, so ein Sprecher. Anschließend wurde das Material gereinigt und aufgeräumt, unter anderem die Schläuche und die Atemmasken. Während der Löscharbeiten waren zu Spitzenzeiten gut 240 Feuerwehrleute vor Ort gewesen, auch aus der Schweiz.
Helferfest für die Einsatzkräfte geplant
Um diesen Einsatz zu würdigen planen Stadt und Feuerwehr für September ein Fest für alle Helferinnen und Helfer. Auch in der betroffenen Zollernstraße soll es ein Fest für alle Anwohner geben, wann steht aber noch nicht fest.
Gutachten erst im September Brand in Konstanzer Altstadt: Ursache ist wohl defektes Kabel
Zweieinhalb Wochen nach dem Brand in der Konstanzer Altstadt geht ein Gutachter davon aus, dass die Brandursache ein technischer Defekt ist. Vermutlich hat ein kaputtes Kabel das Feuer ausgelöst.
Stelzen aus Holz sollen Statik auffangen
Um die Einsturzgefahr zu verringern, hat die Feuerwehr gemeinsam mit einer Zimmerei lange Holzstelzen an der vorderen Hausfassade angebracht. Die erste Stelze steht laut einem Feuerwehrsprecher bereits seit Freitagnacht, die zweite ist am Samstagnachmittag nach dem Brand angebracht worden. Damit gilt die Vorderseite laut einer Pressesprecherin der Stadt Konstanz als gesichert. Das würden auch die Sensoren des Technischen Hilfswerks bestätigen, die die Bewegungen der Giebel messen.
So berichtete der SWR am 25. Juli über den Brand in Konstanz:
Das ausgebrannte Gebäude wird weiterhin abgestützt und gesichert. Die Feuerwehr hat Querbalken an der Häuserfront angebracht, um die Fassade vor Wind zu schützen. Außerdem werde ein weiterer Giebel und eine Seitenwand abgesichert.
Betroffene Häuser sind auf Jahre unbewohnbar
Nach dem Brand sind die meisten Bewohnerinnen und Bewohner der Brandhäuser vorübergehend bei Bekannten oder Verwandten untergekommen. Ein paar wenige wurden zunächst von der Stadt untergebracht. Gemeinsam mit der Hausverwaltung organisiert die Stadt nun langfristigere Wohnangebote. Das Gebäude in der Zollernstraße selbst sei in den kommenden Jahren nicht bewohnbar, heißt es von der Stadtverwaltung.
Auch die umliegenden Häuser waren evakuiert worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Häuser durften am Wochenende wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Die meisten Geschäfte in der Nähe der Brandstelle in der Zollernstraße haben wieder geöffnet. Ein Hotel, das direkt an den betroffenen Gebäudekomplex angrenzt, bleibt noch geschlossen.
Teile des Hauses werden abgetragen
Bei dem betroffenen Gebäude handelt es sich um das Stadlerhaus, welches Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Konstanzer Verleger gebaut wurde. Der Gebäudekomplex bestand insgesamt aus drei Häusern, zwei davon sind zur Zollernstraße hin ausgerichtet, eines liegt dahinter. Das dritte, hinten liegende Haus konnte nach dem Brand am Donnerstag nicht gerettet werden. Am Freitagmorgen habe man laut Feuerwehr deshalb damit begonnen, den hinteren Teil des Gebäudes abzutragen.
Auch der linke Giebel und die Brandwand, die an das Haus neben dem betroffenen Gebäude angrenzt, müssen in Teilen abgetragen werden. Da das Haus an dieser Seite direkt an ein anderes Gebäude angrenzt, könne man dort keine Stützen wie an der vorderen Fassade anbringen, so ein Feuerwehrsprecher.
Schaden in Millionenhöhe
Das Feuer war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im zweiten Stock eines der Vorderhäuser ausgebrochen. Die Flammen griffen schnell auf das dahinter liegende Gebäude über. Die Feuerwehr rettete in der Nacht 16 Menschen und zwei Hunde - teilweise über Drehleitern - aus den brennenden Häusern. Sieben Menschen wurden leicht verletzt. Die Höhe des Sachschadens allein an dem Gebäude wird derzeit auf rund 15 Millionen Euro geschätzt.
Brandursache womöglich ein defektes Kabel
Ein Brandsachverständiger gehe davon aus, dass ein technischer Defekt die Ursache für den Großbrand am 25. Juli in der Konstanzer Altstadt gewesen ist. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Konkret soll ein kaputtes Kabel wohl zu dem Brand des Wohn- und Geschäftshauses in der Zollernstraße geführt haben. Weitere Details gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Mit dem abschließenden Gutachten des Sachverständigen sei erst im September zu rechnen.
Fassade weiterhin einsturzgefährdet Feuer in Konstanzer Altstadt: Löscharbeiten beendet
Nach dem Brand dreier Häuser in der Konstanzer Altstadt sind die Fassaden einsturzgefährdet. Die Bewohner der umliegenden Häuser wurden Donnerstagabend evakuiert.
Erinnerungen an Großbrand in Konstanz 2010
Das betroffene "Stadlerhaus" in der Zollernstraße 10 wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Konstanzer Verleger Friedrich Jakob Georg Stadler gebaut, erklärte der Konstanzer Historiker Ralf Seuffert gegenüber dem SWR. Ende des 20. Jahrhunderts zog der Verlag um. Bis zu dem Brand befanden sich in den Häusern unter anderem das Möbelgeschäft "Bent Sørensen" und einige Wohnungen im Dachgeschoss.
Der Brand erinnert viele Konstanzerinnen und Konstanzer an ein Feuer in der Altstadt im Dezember 2010. Damals war ein Haus nach einem Brand eingestürzt.
So berichtete der SWR ein Jahr später über das Unglück: