Schnittverletzungen nehmen zu

Bodensee-Oberschwaben: Immer mehr verletzte Igel wegen Mährobotern?

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Rebecca Lüer
SWR-Redakteurin und Studioleiterin Rebecca Lüer Autorin Bild
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Marlene Fuchs
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Immer öfter müssen Igel mit Verletzungen versorgt werden, die auf Mähroboter hindeuten. Das erzählen Tierschützer aus der Region Bodensee-Oberschwaben. Wie man die Tiere schützen kann.

Schnittverletzungen bei Igeln, die auf Mähroboter hindeuten, nehmen in der Region Bodensee-Oberschwaben zu. Die Tiere würden dann regelrecht skalpiert, das sei eine typische Verletzung, berichten zum Beispiel Mitglieder des Vereins "Welt der Igel" mit Sitz in Baienfurt (Kreis Ravensburg) dem SWR. Auch Motorsensen und Rasentrimmer könnten Wildtieren gefährlich werden. In Bermatingen-Ahausen (Bodenseekreis) kümmert sich Helga Weißkopf um kranke und verletzte Igel. Auch sie stellt eine Zunahme von Schnittverletzungen bei Igeln fest, die auf Mähroboter hindeuten.

Im Gespräch mit SWR-Moderator Dirk Polzin berichtet Helga Weißkopf von ihrer Arbeit für die Igelnothilfe - und wie oft sie verletzte Igel retten muss.

Mähroboter würden typischen Verletzungsmuster hinterlassen, erklärt Weißkopf. Vor allem im Gesicht und am Rücken.

"Die Mähroboter machen keinen Halt vor den Igeln. Der Igel ist kein Fluchttier, er verlässt sich auf seine Stacheln. Oft bleibt uns nur noch, die Tiere zu erlösen."

Igel gehören zu gefährdeten Tierarten

Gerade pflegt sie zwei Igel mit Verletzungen, erzählt Tierschützerin Helga Weißkopf. Einer habe schwerste Verletzungen im Gesicht und kämpfe derzeit um sein Leben. Ein zweiter, Igeldame Tessa, habe etwas mehr Glück gehabt.

Igel Tessa mit Verletzung im Gesicht über dem Auge
Igel Tessa hat eine Verletzung am Auge. Vermutlich stammt diese von einem Mähroboter, sagt Tierschützerin Helga Weißkopf.

Immer wieder kommen auch Igel in die Auffangstation, die unter ein Auto gerieten oder von Hunden gebissen wurden. Je mehr gerettet werden können, desto besser für den Bestand, so Weißkopf. Igel gehören zu den gefährdeten Tierarten.

Tierschützerin gibt Tipps: Gefahr für Igel durch Mähroboter verringern

Geräte sollten nicht in der Dämmerung oder nachts benutzt werden, rät Helga Weißkopf. Außerdem sollte man vor der Inbetriebnahme einen Rundgang durch den Garten machen und schauen, ob ein Tier dort liegt. Sie rät, Geräte mit extra großer Schnittfläche zu kaufen und nicht unter Hecken mähen zu lassen. So sei die Gefahr für Igel etwas kleiner.

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Von Mähroboter-Händlern in der Region hieß es gegenüber dem SWR, man rate beim Verkauf den Kunden, das Gerät nur tagsüber einzusetzen, wenn Wildtiere in der Regel schlafen. Außerdem gebe es Modelle mit sogenannten freischwingenden Klingen, die würden bei einem Hindernis - etwa einem Igel - zurückweichen. Auch Mähroboter mit Ultraschall könnten Hindernisse vor sich erkennen und drum herumfahren. Ähnliche Tipps gibt auch die Stiftung Warentest. Solche Modelle seien aber deutlich teurer als die üblichen Mähroboter.

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