In Berlin haben am Montag die Fraktionschefs der Ampel-Parteien mit Vertretern aus der Landwirtschaft gesprochen. Die Gespräche allerdings blieben ohne Ergebnis. Holger Stich, der Stockacher Bezirksgeschäftsführer des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), ist am Montag selbst in Berlin gewesen. Er rechnet damit, dass die Proteste nun weitergehen.
Holger Stich war nach eigenen Angaben zusammen mit BLHV-Vizepräsident Karl-Heinz Mayer aus Owingen (Bodenseekreis) in die Bundeshauptstadt gereist. Schon im Vorfeld dämpfte Siegfried Lutz aus Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) vom Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen gegenüber dem SWR im Vorfeld die Erwartungen: Er glaube nicht an den großen Wurf bei den Gesprächen.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) will am Abbau der Agrardiesel-Subventionen festhalten, ist aber dafür, bürokratische Hürden für Landwirte abzubauen.
Weitere Demos der Landwirte? Bauernpräsident Rukwied: Proteste waren nur „Vorbeben“
Vergangene Woche sorgten die Landwirte für ein Verkehrschaos in Deutschland. Wenn keine Entlastungen kommen, wollen die Bauern wieder protestieren.
Auch in der Region Bodensee-Oberschwaben machten die Landwirte am Montag noch einmal auf ihre Anliegen aufmerksam. Bei Hagnau (Bodenseekreis) ließen sie bei einer Protestaktion einen Traktor von einem Kran hängen.
Rückblick: Eine Woche voller Protestaktionen
In der vergangenen Woche kam es zu zahlreichen Protestaktionen von Landwirten am Bodensee und in Oberschwaben.
Am vergangenen Montag und Mittwoch fuhren tausende Landwirte mit ihren Traktoren durch die Region, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Kundgebungen gab es beispielsweise in Ravensburg, Lindau und Konstanz.
Kundgebung mit rund 750 Teilnehmenden Mehrere hundert Traktoren zu Demonstration in Konstanz angerollt
Die Proteste der Landwirte sind am Mittwoch weiter gegangen. Ein Schwerpunkt im Raum Bodensee-Oberschwaben war Konstanz. Dort gab es einen Demonstrationszug durch die Innenstadt.
Landwirte in Amtzell (Kreis Ravensburg) fuhren am Samstag mit ihren Traktoren durch den Ort. Manche Geschäfte im Ortskern wie Bäckerei, Kaufhaus und Getränkemarkt öffneten aus Solidarität erst im Laufe des Vormittags.
Am Samstagabend entzündeten Landwirte auf der Siggener Höhe in Argenbühl (Kreis Ravensburg) ein Mahnfeuer. Auch am Bussen im Kreis Biberach haben Landwirte ein Mahnfeuer entfacht. Die Bauern fordern unter anderem die Rücknahme von angekündigten Sparplänen in der Agrarwirtschaft.