Viele Beschäftige des Flughafens in Friedrichshafen befinden sich ab Mittwoch in Kurzarbeit, die Geschäftsführung hat auf SWR-Anfrage einen Bericht der Schwäbischen Zeitung bestätigt. Außerdem hat der Flughafen nun verkürzte Betriebszeiten.
Flughafen Friedrichshafen täglich fünf Stunden weniger in Betrieb
Die Betriebszeit am Flughafen in Friedrichshafen ist ab Mittwoch nur noch von morgens acht bis abends 19 Uhr - statt wie zuvor von sechs bis 22 Uhr. Die Starts und Landungen finden während der neuen Betriebszeit statt, wie sie auf dem Flugplan vorgesehen sind, heißt es. Sollten Flugzeuge außerhalb der neuen Betriebszeit starten oder landen wollen, müssten sie dies beantragen. Dann würde das Personal extra angefordert werden, so Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr. Auf Passagiere habe die verkürzte Betriebszeit keine Auswirkung.
Mehr als 100 Beschäftigte des Flughafens in Kurzarbeit
Die verkürzte Betriebszeit wurde vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg genehmigt. Sie ist eine Voraussetzung dafür, dass der Flughafen Kurzarbeit beantragen konnte. Die Kurzarbeit gilt für mehr als 100 der insgesamt rund 150 Beschäftigten. Der Flughafen will damit nach eigenen Angaben die derzeitige wirtschaftliche Durststrecke überbrücken. Die ohnehin seit langem angespannte Situation hatte sich zuletzt verschärft, weil die Lufthansa-Fluggesellschaft ihre täglichen Flüge von und nach Frankfurt gestrichen hat.
Mangel an Flugzeugen Lufthansa streicht Flüge zwischen Friedrichshafen und Frankfurt
Die Lufthansa will ab April die Flüge zwischen dem Bodensee-Airport und Frankfurt streichen. Das teilte der Flughafen in Friedrichshafen am Mittwoch mit. Eine Regionalfluggesellschaft aus Bozen soll die Verbindung übernehmen.
Man suche aber nach einer Lösung, so Wehr. Zum Beispiel gebe es Gespräche mit der Fluggesellschaft SkyAlps, innerdeutsche Verbindungen am Flughafen in Friedrichshafen anzubieten. Das seien aber keine Entscheidungen von heute auf morgen. Die verkürzte Betriebszeit und damit auch die Kurzarbeit gelten vorerst bis Ende des Sommerflugplans im Oktober.
Geschäftsführer bleibt optimistisch
Claus-Dieter Wehr zeigt Verständnis für die schwierige Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Lage sei wie schon oft herausfordernd, sagte er dem SWR. Daraus habe man aber auch gelernt und sei krisenerprobt.