Die Lufthansa setzt ihre Frankfurt-Flüge vom Flughafen Friedrichshafen ab April aus. Die Fluggesellschaft spricht von operativen Gründen. Es gebe Kapazitätsengpässe durch ungeplante Wartungen, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens. Deshalb ständen auf vielen Regionalstrecken die Regiojets der Lufthansa für mindestens zwölf Monate nicht zur Verfügung. Das betreffe unter anderem den Bodensee-Airport. Damit verliert Friedrichshafen seine einzige Verbindung zum Drehkreuz Frankfurt.
Laut Bodensee-Airport plant die Regionalfluggesellschaft SkyAlps aus Bozen, die wichtige Verbindung nach Frankfurt zu übernehmen und ein Flugzeug mit knapp 80 Sitzen in Friedrichshafen zu stationieren. Bislang gibt es täglich vier Flugverbindungen zwischen dem Bodensee und Frankfurt.
Flughafen bedauert kurzfristige Entscheidung der Lufthansa
Die kurzfristige Entscheidung der Lufthansa sei keine gute Nachricht für die Bodenseeregion, so Flughafen-Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr in einer Mitteilung. Die Streichung der Verbindung betreffe nicht nur den Geschäftsverkehr, sondern auch viele Privatreisende. Man sei aber optimistisch, mit SkyAlps als neuem Partner kurzfristig wieder eine Anbindung an Frankfurt zu gewährleisten. Ob das Angebot bereits Anfang April steht, ist aber noch unklar. Claus-Dieter Wehr rechnet aktuell damit, dass es im April zunächst noch keinen Ersatz für die Flüge nach Frankfurt gibt.
SPD fordert schnellen Ersatz für Verbindung Frankfurt-Friedrichshafen
In einer gemeinsamen Mitteilung nennen die SPD-Fraktionen im Gemeinderat Friedrichshafen und im Kreistag den Rückzug der Lufthansa vom Flughafen Friedrichshafen einen "herben Schlag". Sie fordern die Geschäftsführung des Flughafens auf, möglichst schnell Ersatz zu schaffen. Außerdem appelliert die SPD an die Lufthansa, die Verbindung Frankfurt-Friedrichshafen baldmöglichst wieder aufzunehmen.
Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand (parteilos) spricht von einer erneut herausfordernden Situation für den Flughafen. Dass der Flughafen und Lufthansa bereits mit der Regionalfluggesellschaft SkyAlps eine Übernahme der Verbindung prüften, begrüßt er.