Wer im Homeoffice arbeitet, klagt weniger über gesundheitliche Probleme als Mitarbeitende, die in Präsenz arbeiten. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Konstanzer Wissenschaftlern. Laut Studie sind inzwischen 22 Prozent der befragten Unternehmen zur Präsenzpflicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgekehrt. Und diese Angestellten klagten häufiger über gesundheitliche Probleme wie etwa Belastungs- und Erschöpfungssymptome, so Organisationsforscher und Studienautor Florian Kunze.
Eine Leistungssteigerung habe sich durch die Präsenz jedoch kaum feststellen lassen. "Das sollten Unternehmen bei der Entscheidung, ob eine Rückkehr zur Präsenzpflicht umgesetzt wird, unbedingt mit in den Blick nehmen", so Kunze.
Viele möchten drei Tage die Woche zuhause arbeiten Homeoffice-Lösungen laut Konstanzer Uni immer beliebter
Drei Viertel der Büro-Beschäftigten möchten sowohl zuhause als auch im Homeoffice arbeiten. Das ist das neueste Ergebnis einer Langzeitstudie der Universität Konstanz.
Präsenzpflicht bei Angestellten unbeliebt
Die Präsenzpflicht ist vor allem bei den Vorgesetzten beliebt. Die Angestellten hingegen befürworten ein hybrides Arbeiten. Laut Co-Autor Kilian Hampel halte ein Drittel der Führungskräfte eine stärkere Präsenzpflicht für sinnvoll, bei den Angestellten ohne Führungsverantwortung ist es nur ein Fünftel. Nun sei es eine der Herausforderungen für die Unternehmen, diese unterschiedlichen Vorstellungen zu vereinen, ohne dass es zu Konflikten komme, so die Autorinnen und Autoren der Studie.
Seit Beginn der Corona-Pandemie führt ein Forschungsteam am Future of Work Lab der Universität Konstanz mit Unterstützung des Exzellenzclusters "The Politics of Inequality" die Langzeitstudie zum Homeoffice durch. Für die Studie haben die Forschenden rund 1.000 Personen befragt, von denen knapp die Hälfte Führungsverantwortung besitzt.