Luftschlangen, Konfetti, eine Corona-Schutzmaske und eine rote Clownsnase

Zahl der Infizierten steigt

Kliniken in Bodenseeregion fürchten Corona-Welle nach Fastnacht

Stand

In den Krankenhäusern in der Region Bodensee-Oberschwaben steigt wieder die Zahl der Patienten mit einer Corona-Infektion. Ärztinnen und Ärzte blicken mit Sorge auf die Fastnacht.

Medizinerinnen und Mediziner in der Region Bodensee-Oberschwaben rechnen mit einer weiteren Corona-Welle. Sie fürchten, dass die Infektionszahlen nach Fastnacht weiter ansteigen. In den Krankenhäusern in Singen und Radolfzell im Kreis Konstanz verzeichne man schon jetzt eine Zunahme an Corona-Fällen, heißt es vom Ärztlichen Direktor. Die Zahlen seien in den vergangenen Tagen merklich gestiegen - auch Personal habe sich mit Corona infiziert.

Das größte Problem in den Kliniken: Es gibt zu wenig Personal, Krankheitsfälle bei Pflegekräften oder Ärztinnen und Ärzten sorgen für eine zusätzliche Belastung. Steigen dann noch die Patientenzahlen, kommen die Krankenhäuser schnell an die Belastungsgrenze - so wie im Kreis Konstanz kurz vor Weihnachten, als die Kliniken in den Notbetrieb gingen.

Notfallversorgung in Konstanz stabil, kaum noch freie Betten in Singen

Die Lage am Klinikum Konstanz beispielsweise sei geprägt von einem eklatanten Personalmangel, so der Ärztliche Direktor Marcus Schuchmann auf Anfrage des SWR. Der klinische Kernbetrieb und die Notfallversorgung aber liefen derzeit stabil. Frank Hinder von den Hegau-Bodensee-Kliniken berichtet, das Krankenhaus in Singen sei voll belegt und es sei derzeit enorm schwierig, noch ein freies Bett zu finden.

In Singen und Radolfzell werden aktuell elf Corona-Patienten behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. Vor wenigen Tagen waren es lediglich zwei bis drei Corona-Patienten. Auch beim Personal gibt es laut Frank Hinder wieder positive Tests.

Mehr als 20 Corona-Patienten bei der OSK

Auch in den Häusern der Oberschwabenklinik (OSK) im Kreis Ravensburg werden laut eines Kliniksprechers aktuell mehr als 20 Patienten mit positivem Corona-Ergebnis oder Corona-Verdacht behandelt. Beim Personal gebe es unverändert überdurchschnittlich hohe Ausfallquoten. Ausfälle im Personal führten dazu, dass weniger Betten belegt werden könnten - und dass diejenigen, die arbeiten würden, in vielen Fällen höher belastet seien.

2022 hatte der Klinikverbund OSK nach eigenen Angaben beim Personal eine durchschnittliche Krankheitsquote von fast sieben Prozent. Im zehnjährigen Mittel seien es nur 4,6 Prozent. Das zeige, wie ernst die Lage sei, so der Kliniksprecher.

Hygienregeln einhalten, um Infektionen zu vermeiden

Die Verantwortlichen in den Kliniken raten, bei anstehenden Fastnachtsveranstaltungen die Hygieneregeln einzuhalten und vorsichtig zu sein, auch weil neben Corona ein erhöhtes Risiko für die Übertragung von Atemwegs- und Durchfallerkrankungen bestehe. Aufgrund der Belegung der Krankenhäuser sei jede verhinderte Infektion ein Gewinn.

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