Prozess um vermisste 21-Jährige aus Eigeltingen

Mutter von Jasmin M. schließt Suizid aus

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Tina Löschner
SWR-Redakteurin Tina Löschner Autorin Bild

Im Prozess um die vermisste 21-Jährige aus Eigeltingen hat am Donnerstag die Mutter von Jasmin M. ausgesagt. Sie hält einen Suizid ihrer Tochter für ausgeschlossen.

Seit Februar vergangenen Jahres wird die 21-jährige Jasmin M. aus Eigeltingen (Kreis Konstanz) vermisst. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ihr Ex-Freund sie getötet hat, auch wenn ihre Leiche bislang nicht gefunden wurde. Anfang November hatte der Prozess gegen den 43-Jährigen am Landgericht Konstanz begonnen. Er schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Mutter schließt Suizid ihrer Tochter aus

Am Donnerstag sagte die Mutter von Jasmin aus. Die 57-Jährige schilderte ihre Tochter als lebensfrohen und zuverlässigen Menschen. Jasmin sei voller Pläne gewesen, sei gerne zur Arbeit gegangen. Dass sich die 21-Jährige selbst eine Auszeit oder gar das Leben genommen haben könnte, schloss sie kategorisch aus. Dafür habe Jasmin auch viel zu sehr an ihrem Hund gehangen.

Ex-Freund war Jasmins "Liebe ihres Lebens"

Den angeklagten 43 Jahre alten Ex-Freund ihrer Tochter habe sie als normalen, freundlichen Menschen erlebt. Dass er gewalttätig gegen Jasmin gewesen sei und ihr nachgestellt habe, habe sie erst später erfahren. Den Altersunterschied zwischen ihrer Tochter und dem Ex-Freund fand sie nicht problematisch, dass er noch verheiratet gewesen sei, aber schon. Jasmin habe ihn jedoch vor der Trennung einmal als "die Liebe ihres Lebens" bezeichnet.

Es ist wie ein böser Film.

Sehr belastende Situation

Die Zeit seit dem Verschwinden ihrer Tochter im Februar vergangenen Jahres sei "wie ein böser Film", sagte Jasmins Mutter am Donnerstag vor Gericht.

Die 57-Jährige hatte ihre Tochter im vergangenen Februar als vermisst gemeldet, nachdem sie sie zwei Tage lang nicht erreicht hatte und auch keiner von Jasmins Freunden etwas über ihren Verbleib wusste. Zusätzlich hatte die Mutter selbst mit der Suche begonnen: mit Plakaten und in den sozialen Medien. Anfangs habe sie an einen Unfall geglaubt - bis der Ex-Freund festgenommen und das Auto ihrer Tochter bei Radolfzell gefunden wurde.

Angeklagter schweigt im Prozess

Der 43-jährige Ex-Freund soll Jasmin getötet haben, davon ist die Staatsanwaltschaft Konstanz überzeugt. Die Anklage wirft ihm Körperverletzung und Nachstellung mit Todesfolge vor. Er selbst schweigt zu den Vorwürfen, das Gericht ist auf Indizien angewiesen. Noch vor Weihnachten hatte Jasmins Mutter deshalb an den 43-Jährigen appelliert, sein Schweigen zu brechen.

Leiche wurde bislang nicht gefunden

Trotz wiederholter umfangreicher Suchaktionen der Polizei wurde die Leiche von Jasmin bislang nicht gefunden. Hunderte Polizisten durchkämmten mit Spürhunden unter anderem das Waldgebiet am Wohnort von Jasmin in Eigeltingen-Heudorf, suchten in Radolfzell und am Hochrhein. Auch Polizeitaucher waren im Einsatz, unter anderem im Bodensee.

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