Seit Februar wird die 21-jährige Jasmin M. aus Eigeltingen (Kreis Konstanz) vermisst. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ihr Ex-Freund sie getötet hat, auch wenn ihre Leiche bislang nicht gefunden wurde. Anfang November hatte der Prozess gegen den 43-Jährigen am Landgericht Konstanz begonnen. Am Dienstag sagte unter anderem der damalige neue Freund von Jasmin M. aus.
Neuer Lebensgefährte von Jasmin M.: Angeklagter filmte sie
Als Zeuge war am vierten Verhandlungstag am Konstanzer Landgericht unter anderem der damalige neue Lebensgefährte von Jasmin M. geladen. Den 31-Jährigen aus Mengen (Kreis Sigmaringen) hatte Jasmin M. Anfang Januar kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt sei sie schon einige Zeit von dem Angeklagten getrennt gewesen. Dieser aber schrieb Jasmin M. noch täglich Whatsapp-Nachrichten und verfolgte sie, sagte der 31-Jährige aus.
Das Ganze habe dann darin gegipfelt, dass der Angeklagte Jasmin M. und ihren neuen Freund in dessen Wohnung von außen beim Sex gefilmt habe. Das habe sie sehr belastet, berichtete der 31-Jährige vor Gericht. Dass Jasmin M. freiwillig untergetaucht ist oder gar sich selbst etwas angetan haben könnte – das schloss er kategorisch aus. Der 31-Jährige würdigte den Angeklagten, der laut Staatsanwaltschaft Jasmin M. getötet haben soll, keines Blickes.
Die Mutter von Jasmin M. sollte am Dienstag im Gerichtssaal ebenfalls auf den Angeklagten treffen. Doch sie erkrankte und konnte nicht zum Prozesstag erscheinen. Das Gericht hofft, dass sie noch vor Weihnachten aussagen kann, hieß es im Prozess.
Familie organisiert mehrfach selbst Suche nach Jasmin M.
Die Mutter hatte selbst Suchaktionen nach ihrer Tochter organisiert, unter anderem mit Plakaten und einer privat beauftragten Suchmannschaft mit Spürhunden. Sie hatte ihre einzige Tochter im Februar als vermisst gemeldet.
Der 43 Jahre alte Ex-Freund der 21-jährigen Jasmin M. hat bislang nicht zur Aufklärung des Falls beigetragen, er schweigt vor Gericht. Ein Urteil in dem Indizienprozess wird Ende Januar erwartet.