Fünf Jahre war nach dem Opfer im sogenannten Höri-Mordfall gesucht worden. Die DNA eines Leichnams, der in der vergangenen Woche ausgegraben wurde, stimmt mit der des Opfers überein. "Die durchgeführte molekulargenetische Untersuchung hat ergeben, dass es sich bei dem auf dem Tatortgrundstück auf der Höri geborgenen Leichnam um das Opfers handelt", sagte eine Gerichtssprecherin.
Die sterblichen Überreste des Mannes wurden in der vergangenen Woche ausgegraben. Der Hinweis kam von dem 48-jährigen Angeklagten im dazugehörigen Mordprozess. Die Leiche lag gut verpackt in etwa 1,80 Meter Tiefe vergraben auf dem Grundstück des Opfers in Hemmenhofen (Kreis Konstanz).
Ermittler haben Leiche lange nicht gefunden
Die Staatsanwaltschaft war in der Anklage zunächst davon ausgegangen, dass der Angeklagte die Leiche zerstückelt und in einer chemischen Substanz aufgelöst hatte. In einem Haus auf dem Grundstück hatte der Vermisste zuletzt gelebt. Wenige Wochen nach dem Verschwinden des Mannes fanden schon einmal Grabungen auf dem Grundstück statt. Dem Konstanzer Polizeisprecher zufolge hatte man unweit des jetzigen Fundortes der Leiche gegraben, außer einem toten Hasen aber nichts entdeckt.
Der Angeklagte, der zuletzt in Kleve in Nordrhein-Westfalen lebte, soll laut Staatsanwaltschaft am 2. Juni 2019 aus Habgier den Halbbruder seiner damaligen Freundin am Bodensee getötet haben. Von der Leiche fehlte aber jede Spur.
Details zum Leichenfund im Prozess am Dienstag
Der Tatverdächtige war im Juni dieses Jahres in seiner Wohnung in Kleve festgenommen worden. Er wurde mit Hilfe von verdeckten Ermittlern überführt. Ihnen soll der mutmaßliche Haupttäter den Tatablauf geschildert haben, den nur der Täter so kennen kann. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Als Zeuge soll dann ein Kriminalpolizist aussagen, der bei der Bergung der sterblichen Überreste in Hemmenhofen auf der Höri dabei war. Über die Ergebnisse der Obduktion und möglicherweise auch über die Todesursache soll nächste Woche eine Rechtsmedizinerin aus Freiburg berichten.