Bei einem Hangrutsch in Dornbirn in Vorarlberg sind in der Nacht von Freitag auf Samstag 91 Menschen zeitweise in einem Nachtclub eingesperrt worden. Wie die Stadt Dornbirn mitteilte, ereignete sich der Erdrutsch gegen 4 Uhr morgens. Das abgerutschte Erdreich und mitgerissene Bäume blockierten den Parkplatz des Clubs sowie eine Brücke. Gegen 8:30 Uhr konnten die Helfer mit schwerem Gerät einen Zugang freiräumen und die Discobesucherinnen und Discobesucher befreien. Sie wurden mit einem Bus nach Dornbirn gefahren. Laut Stadt bestand für die Eingeschlossenen keine Gefahr.
50.000 Kubikmeter Erde in Bewegung
Die Einsatzkräfte, also Feuerwehr, Polizei, Wildbach- und Lawinenverbauung, waren durchgängig in Kontakt mit den eingeschlossenen Personen. Ein Geologe begutachtete in der Folge den Hang, konnte aber auch am Sonntag noch keine Entwarnung geben. Unterhalb des 100 Meter breiten Hangrisses sammelte sich nasses Erdmaterial, das über die Dornbirner Ach abfloss. Daher befand sich dort auch sehr viel Schlamm. Die Stadt Dornbirn spricht von 50.000 Kubikmeter Erdreich, das sich insgesamt in Bewegung gesetzt hatte.
Damm aus Steinen soll Nachtclub schützen
Einsatzkräfte versuchten das Bachbett mit Hilfe von Baggern von entwurzelten Bäumen und weggespülten Steinen zu befreien. Durch den massiven Schneefall in der Region brachen in der Nacht auf Sonntag Äste unter der Last ab, Bäume stürzten um. Da im Rutschgebiet selbst keine baulichen Maßnahmen möglich waren, wurde der Bereich unterhalb aufgeweitet, um das Material sicherer in die Dornbirner Ach zu leiten. Zudem errichteten die Einsatzkräfte mit Flussteinen einen Damm, der den Nachtclub schützen soll.
Bis Sonntagnachmittag waren nur zehn Prozent des Materials abgerutscht, so dass die Stadt mit weiteren Erdrutschen rechnet.