Die Bewohner eines Bauernhofs in Allensbach-Freudental (Kreis Konstanz) fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen. Seit Jahren weisen sie auf die Unfallgefahr vor ihrer Haustür hin. Aber nichts passiert, sagen sie. Sie fordern ein Tempolimit auf der Landstraße, die mitten durch ihr Hofgelände führt. Viele Autos würden zu schnell fahren. Ein Kind sei bereits angefahren worden, ein Hund ums Leben gekommen.
SWR-Reporterin Anita Theiss hat sich die Situation vor Ort angeschaut:
Verhalten von Autofahrern gefährlich
Familie Serpi betreibt auf ihrem Hof neben einer Pferdepension noch eine Schaf- und Rinderzucht. Es gebe kein offizielles Schild, das dazu auffordere, an dieser Stelle langsamer zu fahren. Manche Autofahrer würden sogar extra Gas geben und hupen, sagt Jessica Serpi.
Auch eine Pferdebesitzerin, die fast täglich mit ihren Töchtern auf den Hof ist, erlebt regelmäßig gefährliche Situationen, wenn Autos durch das Hofgelände fahren. Erst kürzlich sei ihre Tochter regelrecht in Schockstarre verfallen, als sie über die Straße lief und plötzlich ein Auto angerast kam.
Konstanzer Landratsamt will kein Verkehrsschild aufstellen
Der Allensbacher Bürgermeister Stefan Friedrich (parteilos) hat Verständnis für die Anwohner, aber die Gemeinde dürfe an dieser Stelle nicht einfach so ein Verkehrsschild aufstellen. Zuständig als Straßenverkehrsbehörde sei das Landratsamt. Und laut Landratsamt gibt es keine Notwendigkeit für ein Schild.
Auch Friedrich verweist auf die Straßenverkehrsordnung. An einer solchen Stelle dürfe man auch auf einer Landstraße nur so schnell fahren, wie es die Situation zulasse. Er will sich trotzdem noch einmal beim Landratsamt für eine Beschilderung einsetzen. Die Familie Serpi hat derweil selbst einen Warnhinweis aufgestellt: "Achtung, spielende Kinder".