Genau vor 100 Jahren ist die Höchstgeschwindigkeit im Stadtverkehr in Deutschland von 15 auf 30 Stundenkilometer erhöht worden. Heute fordern viele Kommunen auch in der Region Bodensee-Oberschwaben wieder mehr Tempo 30 statt 50 in der Stadt.
13 Städte aus der Region schließen sich Initiative an
Der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" sind bundesweit mittlerweile mehr als 500 Kommunen beigetreten. 13 Städte und Gemeinden aus der Region Bodensee-Oberschwaben sind Mitglieder, zum Beispiel Konstanz, Radolfzell, Ravensburg, Leutkirch im Allgäu, Friedrichshafen und Biberach.
Die Städte wollen vor allem beim Ausweisen von Tempo-30-Zonen auf Hauptverkehrsstraßen flexibler sein. Die Straßenverkehrsordnung, für die der Bund zuständig ist, sieht Tempo 30 Zonen bislang aber nur zum Lärmschutz oder an Gefahrenstellen vor.
Vor Ort habe man die Rahmenbedingungen gut vor Auge und wünsche sich deshalb mehr Entscheidungsbefugnis, so Gröber weiter. Es sei das Ziel, gemeinsam auf die Bundesregierung einzuwirken, die Straßenverkehrsordnung entsprechend zu ändern, heißt es auch von der Stadt Leutkirch (Kreis Ravensburg).
Friedrichshafen will Tempo 30 in der Riedleparkstraße
Die Stadt Friedrichshafen würde gerne die Riedleparkstraße als 30er-Zone ausweisen. "Auf der Straße darf man 50 Kilometer pro Stunde fahren, sie ist aber umgeben von Straßen, auf denen Tempo 30 gilt", erklärt Stadtsprecherin Monika Blank. Weil es aber eine Kreisstraße sei, könne sie die Stadt nicht zur Tempo-30-Zone umwidmen, so Blank.
Der Bund ist bei der Neuregelung gefordert
Seit einer Bundestagsresolution vor drei Jahren hat der Bund den Auftrag nachzusteuern und die Straßenverkehrsordnung entsprechend anzupassen. Vor zwei Jahren haben auch die Verkehrsminister der Länder dies gefordert. Getan habe sich bislang aber nichts, heißt es aus den befragten Städten in der Region Bodensee-Oberschwaben. Daher fordern nun immer mehr Städte mehr Tempo bei der Neuregelung vom Bund.