Der erneute Warnstreik der Lokführer wird sechs Tage lang auch Oberschwaben und die Bodenseeregion massiv treffen. Laut Bahn fahren nur vereinzelt Züge, das gilt auch für die BOB.
Am Stadtbahnhof in Friedrichshafen sind die ganz frühen Verbindungen am Mittwochmorgen ausgefallen, wie zum Beispiel der Regionalzug um 6:04 Uhr Richtung Stuttgart. Es gibt aber einen Notfahrplan der Deutschen Bahn. Einzelne Züge sollen fahren: Wie zum Beispiel zwischen Friedrichshafen und Aulendorf oder auf der Strecke vom Bodensee nach Ulm. In Konstanz ist die Lage eine besondere: Zwar fahren nicht alle Regionalzüge nach Karlsruhe – die Seehaszüge zwischen Konstanz und Engen sind aber nicht vom Streik betroffen, sie werden von einem Unternehmen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betrieben. Ähnlich ist die Situation in Lindau: Von dort aus kommt man weiterhin nach Österreich, wie etwa nach Bregenz und Feldkirch.
So kommen Fahrgäste am Stadtbahnhof in Friedrichshafen mit dem ersten Streiktag zurecht:
Überall könne es zu weiteren kurzfristigen Ausfällen kommen, Reisende sollen sich im Vorfeld im Internet oder der DB-App informieren. Tickets für die Streiktage dürfen auch nach dem Streik verwendet werden, die Zugbindung ist aufgehoben.
Auch die Bodensee-Oberschwaben-Bahn vom Streik betroffen
Vom bundesweiten Streik der Lokführergewerkschaft GDL betroffen sind auch die Züge der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) zwischen Aulendorf und Friedrichshafen. Am Mittwoch zumindest fahren sie aber weiterhin im Zwei-Stunden-Takt, heißt es in einer Mitteilung.
Ob das auch an den restlichen Streiktagen möglich ist, will die BOB am jeweiligen Tag auf der Internetseite kurzfristig bekanntgegeben. "Wir müssen kurzfristig disponieren, je nachdem, ob ein Fahrer zum Dienst erscheint oder nicht", so ein Sprecher.
Der Fahrgastverband ProBahn, Ortsverband Bodensee-Oberschwaben, kritisierte den erneuten Streik scharf. Das sei inakzeptabel, sagte Sprecher Stefan Buhl aus Radolfzell: "Sechs Tage geht einfach gar nicht. Es gibt schließlich ein Angebot der DB. Schüler müssen zur Schule. Arbeitnehmer müssen zur Arbeit. Die Fahrgäste kommen in existenzielle Nöte, wenn sie auf die Bahn angewiesen sind."
Der GDL-Betriebsrat der Ortsgruppe Friedrichshafen, Dieter Kuhlmann, hingegen sagte gegenüber dem SWR, die Dauerbelastung der rund 80 Gewerkschaftsmitglieder am Bodensee und in Oberschwaben müsse ein Ende haben. "Mal arbeite ich in einer Elf-Stunden-Schicht, am nächsten Tag dann sieben Stunden, mal morgens ab 5, den Tag danach schon ab 2 Uhr nachts. Und wir haben einen Beruf, in dem du dauerhaft konzentriert sein musst. Dementsprechend ist die Belastung körperlich so hoch." Kuhlmann geht davon aus, dass sich fast alle Gewerkschaftsmitglieder am Streik beteiligen.