Die Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) erneut zum Streik aufgerufen. Der Güterverkehr soll ab Dienstagabend um 18:00 Uhr bestreikt werden, der Streik im Personenverkehr soll in der Nacht auf Mittwoch um 2:00 Uhr starten. Der Arbeitskampf soll sechs Tage dauern. Dadurch kommt es auch in der Region Stuttgart zu Einschränkungen.
Fernverkehr und S-Bahnen werden bestreikt
In erster Linie werden die Fern- und Regionalzüge der DB sowie der S-Bahn-Verkehr in der Region Stuttgart betroffen sein. Die S-Bahn Linie S1 zwischen Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) und Stuttgart und die Linie S60 sollen trotz Streik regelmäßig im Stundentakt fahren.
Die Stuttgarter Stadtbahnen, Busse und Regionanlzüge von Go-Ahead, die SWEG Bahn Stuttgart und die WEG sind laut dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart nicht vom Streik betroffen. Auch die Busse, die im Auftrag der DB als Schienenersatzverkehr unterwegs sind, sollen wie gewohnt fahren.
In der Zeit des Streiks ist die DB Regio Baden-Württemberg mit einem Notfahrplan unterwegs. Auf der Strecke zwischen Wendlingen (Kreis Esslingen) und Ulm fährt der InterRegioExpress im Zwei-Stunden-Takt. Das gilt auch für den Regional-Express zwischen Stuttgart und Böblingen und den Metropol-Express zwischen Stuttgart und Schwäbisch Hall/Hessental.
Mehr Stau auf den Straßen durch Bahnstreik?
Trotz des mehrtägigen Bahnstreiks geht der ADAC Württemberg nicht davon aus, dass sich der komplette Pendelverkehr auf die Straßen verlegt. Das zeige die Erfahrungen aus vorherigen Streiks, da viele Menschen im Homeoffice arbeiten könnten, sagte Sprecher Julian Häußler. Dazu komme, dass in Stuttgart auch nicht alle Verkehrsmittel bestreikt werden. Einen Tipp für Pendlerinnen und Pendler, die Verkehrschaos vermeiden wollen, hat er aber trotzdem:
Verhandlungen zwischen GDL und DB liegen auf Eis
Der kommende Streik ist bereits der vierte in den laufenden Tarifverhandlungen. 2023 gab es zwei Warnstreiks, im Januar wurde auch bereits drei Tage gestreikt. Die Tarifverhandlungen liegen derzeit auf Eis. Weitere Verhandlungen wird es laut der GDL erst geben, wenn die Bahn über alle geforderten Elemente verhandeln wolle. Die Gespräche waren insbesondere an der Forderung einer Senkung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich gescheitert.