Bei den 46. Biberacher Filmfestspielen hat es am Freitagabend den ersten großen Höhepunkt gegeben. Der Schauspieler Axel Milberg wurde mit dem Ehrenbiber ausgezeichnet. Dem deutschen Fernsehpublikum ist der 68-Jährige vor allem aus dem "Tatort" bekannt. Dort spielt er seit 2003 Hauptkommissar Klaus Borowski in Kiel.
"Axel Milberg ist der faszinierendste Schauspieler Deutschlands"
Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt Milbergs Schauspielkollege Thomas Kügel, der im Kiel-Tatort Borowskis Chef spielt. Kügel erinnerte in seiner Rede an die lange Theaterkarriere von Milberg, der bis 1998 an den Münchener Kammerspielen tätig war. Dann wechselte Milberg zum Film.
Seitdem spielte Milberg in unzähligen Kino- und Fernsehfilmen mit. Kügel bezeichnete Milbergs Filmographie als "Enzyklopädie der deutschen Film- und Fernsehgeschichte". Die Schaffenskraft von Axel Milberg in 45 Jahren Theater- und Filmtätigkeit sei beachtlich. Er sei vielschichtig, vielseitig, unverwechselbar und der faszinierendste Schauspieler Deutschlands.
In seiner Laudatio ging Kügel auch auf den Kieler Tatort ein. Diesem habe Milberg ein Profil gegeben. Insgesamt sei Axel Milberg ein großer Künstler und ein großartiger Mensch.
Milberg fühlt sich in Biberach unter Freunden
Nach der Preisverleihung sprach Axel Milberg von einem wundervollen Abend und dass er sehr dankbar für die Auszeichnung sei. Mit der Verleihung des Ehrenbibers steht Milberg in einer Reihe mit Edgar Selge, Klaus Maria Brandauer, Werner Herzog oder Joseph Vilsmair, die den Preis ebenfalls erhalten hatten.
In Biberach fühlte sich Axel Milberg sichtlich wohl. Die Atmosphäre sei lebendig, freundlich und familiär. Er fühle sich "unter Freunden".
Tränen beim künstlerischen Leiter der Festspiele wegen Milberg
Douglas Wolfsperger, der neue künstlerische Leiter der Biberacher Filmfestspiele, kennt Axel Milberg seit langer Zeit. Begonnen hat alles vor 32 Jahren, als er als Regisseur mit Axel Milberg "Probefahrt ins Paradies" drehte. Daraus entstand eine Freundschaft bis zum heutigen Tag, die mit Tränen begann, erzählte Wolfsberger. Denn am Ende der Dreharbeiten habe er sich in eine Ecke verdrückt als Axel Milberg das Team verlassen habe und geweint. "Ich war total traurig, dass die Arbeit mit diesem wunderbaren Menschen und Schauspieler jetzt zu Ende ist."
Biberacher Filmfestspiele enden mit der Preisverleihung am Sonntag
Die Biberacher Filmfestspiele gehen noch bis Sonntag. Insgesamt sind mehr als 50 deutschsprachige Produktionen zu sehen. Die Jurys vergeben bei der Preisverleihung zum Abschluss bei einer Gala in der Biberacher Stadthalle insgesamt sechs Preise: Der mit 8.000 Euro dotierte Goldene Biber geht an den besten Spielfilm. Ferner gibt es Auszeichnungen in den Kategorien Kurzfilm, mittellanger Spielfilm, Fernsehfilm, Dokumentation und für den besten Debutfilm. Zwei weitere Biber vergeben die mit Filmlaien besetzen Publikums- und Schülerjurys.