250.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden die diesjährigen Bregenzer Festspiele verzeichnen, so viele wie zuletzt vor Corona 2019. Diese vorläufige Bilanz zogen die Bregenzer Festspiele am Freitag. Immer wieder habe es etwas Regen gegeben, aber keine der 26 Aufführungen musste abgesagt werden, hieß es von den Festspielen. Nur einmal wurde es kurz vor dem Finale zu nass. Bis zum Sonntagabend ist auf der Seebühne im Bodensee noch dreimal "Madame Butterfly" zu sehen. Sie sei die bestbesuchte Puccini-Oper in der 77-jährigen Geschichte der Festspiele, so Intendantin Elisabeth Sobotka. In diesem und dem vergangenen Sommer zog "Madame Butterfly" insgesamt 346.000 Besucher an.
Ebenso wie die Oper auf der Seebühne war in diesem Jahr auch die Oper im Festspielhaus gut besucht. Zu sehen war Verdis "Ernani". Im kommenden Jahr zeigen die Bregenzer Festspiele auf der Seebühne "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber. Als Oper im Festspielhaus steht im Sommer 2024 Gioachino Rossinis "Tancredi" auf dem Programm.
Korruptionsskandal: Festspiele haben Vorwürfe geprüft
Keine neuen Informationen gab es von der Festspielleitung zu den Anfang der Woche bekannt gewordenen Aussagen, nach denen die Festspiele vom Korruptionsskandal um mutmaßlich überhöhte Rechnungen unter anderem für Bauprojekte in Vorarlberg betroffen sein könnten. Man habe alle in Frage kommenden Vorgänge geprüft, so die Festspiele am Freitag. Man habe aber keinen Zugriff auf die Aussagen, die der Staatsanwaltschaft vorliegen.
Festspiele Bregenz möglicherweise betroffen Korruptionsskandal um Bauprojekte in Vorarlberg weitet sich aus
Laut Staatsanwaltschaft Feldkirch wird gegen insgesamt zehn mögliche Beteiligte ermittelt. Die Stadt Bregenz und die Festspiele prüfen Vorwürfe, davon betroffen zu sein.
Nach Informationen der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" könnte es um die Sanierung des Festspielhauses vor 20 Jahren und die laufende Sanierung gehen. Seebühne und Festspielhaus sind allerdings im Besitz der Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft, nicht der Festspiele.
Seebühne wird zur Großbaustelle
Nach dem Ende der diesjährigen Bregenzer Festspiele wird die Seebühne im Bodensee zur Großbaustelle. Am Montag werde zunächst eine seitliche Zufahrt zur Seebühne gebaut, so der Kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele, Michael Diem. Dann erfolge der Abbau des Bühnenbilds von "Madame Butterfly".
Außerdem werde die Seebühne bis auf das Fundament zurückgebaut und saniert. Bis zum Probenbeginn im kommenden Jahr muss alles fertig sein und das neue Bühnenbild für den "Freischütz" stehen. Die Festspiele schätzen die Gesamtkosten der Bauarbeiten auf rund 80 Millionen Euro. Beteiligt sind der Bund, das Land Vorarlberg, die Stadt Bregenz und die Festspiele.