Mitten in Oberschwaben zieht Felix Miller Kiwis. Aber nicht nur die: In seinen Gewächshäusern und Folientunneln auf dem Hof bei Steinhausen an der Rottum (Kreis Biberach) wächst sowohl heimisches als auch exotisches Obst. Äpfel, Birnen, Kirschen, Beeren oder auch Pfirsiche und Aprikosen an der Seite von Kiwis, Khakis, Physalis oder unterschiedlichen Melonensorten gedeihen dort. Der 26-Jährige stellt nach seinem Landwirtschaftsstudium den Milchviehbetrieb seiner Eltern im Weiler Badhaus aktuell auf Bioanbau von Obst- und Gemüse um.
Obst bis zum Winter wächst auf dem Biohof
Den Anbau unterschiedlicher Obstsorten bezeichnet Felix Miller als seine Leidenschaft seit seiner Jugend. Er wolle möglichst lange im Jahr frisches Obst ernten und liefern können: Von den frühen Beerensorten bis zu Birnen und Äpfeln im Herbst und eben auch Kiwis. Die Vitamin- und Nährstoffbomben könnten nach ihrer Ernte im Oktober noch gelagert werden und ergänzten damit das klassische Herbstangebot.
Der kommerzielle Anbau von Kiwis ist reglementiert. Für ertragreiche Sorten oder die selteneren Kiwis mit gelbem und rotem Fruchtfleisch vergeben Pflanzgut-Anbieter Lizenzen. Vor drei Jahren hatte sich Felix Miller kreuz und quer durch die Welt telefoniert, um eine solche zu erhalten. Ein italienisches Unternehmen gestattete ihm, 50 Pflanzen zu kaufen, erzählt Miller. Mittlerweile gedeihen die Sträucher, die bis zu 100 Jahre alt werden, gut.
Landwirt will auf Nachhaltigkeit und Qualität achten
Der Junglandwirt erwartet im Herbst 40 Kilogramm Kiwis. In zehn Jahren, wenn seine Sträucher gewachsen sind, soll es das Zehnfache sein. Ihm gehe es neben der nachhaltigen Produktion ohne lange Frachtwege um Qualität, nicht um Quantität, erzählt er. Er wolle seinen Anbau verbessern und den Betrieb nicht vergrößern. Anderthalb Fußballfelder groß ist seine Anbaufläche. Um die Gewächshäuser und Folientunnel wächst Freilandgemüse.
Der Klimawandel mit milden Wintern und späten Frösten setze Obstkulturen zu. Das erschwere die Arbeit der Obstbauern, sagt Miller. Auch der Anbau exotischer Früchte sei ein Risiko. Man brauche viel Wissen und müsse genau kalkulieren. Sein Obst und Gemüse liefert Felix Miller an drei Bioläden in der Region und verkauft es ab Hof und auf dem Biberacher Wochenmarkt.