Es ist einer der größten Brände der jüngeren Konstanzer Geschichte, heißt es von der Feuerwehr. Der Schaden allein am Gebäudekomplex der Zollernstraße 10 wird laut Polizei auf rund 15 Millionen Euro geschätzt. Das Haus sei nicht mehr bewohnbar. Der Besitzer will es aber wieder so aufbauen, wie es war. Laut Polizei ist die Brandursache noch unklar. Das entsprechende Gutachten sei noch nicht fertig, so eine Sprecherin.
Vordere Giebelfront soll erhalten bleiben
Während ein Gebäude im hinteren Teil abgetragen werden muss, wird versucht, durch Sicherungsarbeiten die vordere Giebelfront zu erhalten. Das berichtet der Hausbesitzer und Geschäftsführer des Konstanzer Stadler Verlags, Christian Stadler. Sein Plan ist es, das Haus wieder so aufzubauen, wie es war. Aber ob das so klappt, hängt laut Stadler von verschiedenen Faktoren ab - etwa von der Genehmigung des Bauantrags und von den Denkmalschutzvorgaben. Derzeit seien Handwerker dabei, das Dach wetterfest zu machen. Parallel liefen weitere Abbrucharbeiten.
Wiederaufbau könnte zwei Jahre dauern
Die Hausverwaltung schätzt, dass der Wiederaufbau zwei Jahre dauern wird. Hausbesitzer Christian Stadler bedankte sich ausdrücklich nochmals bei allen Hilfsorganisationen, der Stadt Konstanz und den vielen Spenderinnen und Spendern. Es gebe eine breite Unterstützung, dafür sei er sehr dankbar, sagte er dem SWR.
Über 25.000 Euro Spenden für Brandopfer
Viele der Bewohnerinnen und Bewohner haben in den Flammen alles verloren. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß. Auf Initiative der Stadtverwaltung wurde ein Spendenkonto vom gemeinnützigen Verein "Konstanz hilft!" für die Brandopfer eingerichtet. Bis Anfang der Woche sind nach Auskunft des Vereins bereits 25.000 Euro eingegangen. Darunter auch eine Großspende. Ein Gremium aus Stadt und Verein wird über die Verteilung je nach Betroffenheit entscheiden, heißt es von der Stadt Konstanz. Sachspenden könnten keine entgegengenommen werden.
Helferfest geplant Brand in Konstanzer Altstadt: Spendenaktion für die Hausbewohner erfolgreich
Vor einem Monat hat es in drei denkmalgeschützten Häusern in Konstanz gebrannt. Die betroffenen Bewohner erhalten nun die ersten Spenden. Viele hatten im Brand alles verloren.
Betroffenes Einrichtungshaus will weitermachen
Vom Brand zerstört wurde auch das bekannte Einrichtungshaus "Bent Sørensen". Vor einem Jahr hatten drei neue Geschäftsführerinnen es übernommen. Eine von ihnen ist Anja Jehle. Sie sagte dem SWR, dass für sie seit dem Brand die Welt auf dem Kopf stehe. Trotzdem sei sie positiv gestimmt und hoffe, zeitnah im linken Teil des Gebäudes der Zollernstraße 10 einen Verkaufsraum einzurichten. In diesem Gebäudeteil gebe es nur eine kleinere Rauchbelastung. Das Möbellager im Industriegebiet sei vom Brand nicht betroffen. Kundenanfragen würden weiterhin per Mail und Telefon bearbeitet.
Löscharbeiten dauerten vier Tage
Vier Tage hatte die Feuerwehr gebraucht, um den Brand vollständig zu löschen, so Fabian Daltoe, Pressesprecher der Konstanzer Feuerwehr. Sieben Menschen wurden verletzt, überwiegend durch Rauchgas, unter ihnen fünf Feuerwehrleute. Mehrere der sich im Haus befindlichen 16 Bewohnerinnen und Bewohner brachten sich laut Feuerwehr allein vor den Flammen in Sicherheit und nahmen etwa nur ihr Handy oder Laptop mit. Zwei Bewohner und zwei Hunde rettete die Feuerwehr auch mit Hilfe einer Drehleiter.
Fassade weiterhin einsturzgefährdet Feuer in Konstanzer Altstadt: Löscharbeiten beendet
Nach dem Brand dreier Häuser in der Konstanzer Altstadt sind die Fassaden einsturzgefährdet. Die Bewohner der umliegenden Häuser wurden Donnerstagabend evakuiert.
Bei der Suche nach einem neuen Zuhause werden die Bewohner auch von der Stadt Konstanz unterstützt. Wohnraumangebote würden gesammelt und an die Hausverwaltung der Zollernstraße weitergegeben, heißt es von einer Sprecherin.
"Stadlerhaus" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut
Das betroffene "Stadlerhaus" in der Zollernstraße 10 wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Konstanzer Verleger Friedrich Jakob Georg Stadler gebaut, erklärte der Konstanzer Historiker Ralf Seuffert gegenüber dem SWR. Ende des 20. Jahrhunderts zog der Verlag um. Bis zu dem Brand befanden sich in den Häusern unter anderem das Einrichtungshaus "Bent Sørensen" und mehrere Wohnungen im Dachgeschoss.