Die Feuerwehren in Baden-Württemberg verzeichneten im vergangenen Jahr aufgrund der Vielzahl von Waldbränden einen neuen Einsatzrekord. Dies geht aus der Jahresbilanz 2022 des baden-württembergischen Innenministeriums hervor, die dem SWR vorliegt.
Mehr als 21.000 Mal ist die Feuerwehr 2022 demnach zum Löschen ausgerückt. Dies entspricht einem Plus von 28 Prozent. Nur im Jahrhundertsommer 2003 seien die Zahlen ähnlich hoch gewesen, teilt das Innenministerium mit. Brände machen knapp ein Fünftel der insgesamt 124.000 Feuerwehreinsätze aus. Fast die Hälfte entfällt mit 54.000 Einsätzen auf technische Hilfeleistungen wie Bergung von Unfallopfern oder Beseitigung von Sturmschäden. BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) zeigte sich zufrieden mit den Leistungen der Feuerwehren im Land: "Das vergangene Jahr hat wieder einmal gezeigt: Baden-Württemberg hat leistungsstarke und verlässliche Feuerwehren", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag. Er bedanke sich für den "unermüdlichen Einsatz und ihr großes Engagement".
Jeder fünfte Einsatz war ein Fehlalarm
Insgesamt rückte die Feuerwehr 2022 zu weniger Einsätzen aus als im Jahr zuvor, zum Beispiel zu Unfällen oder Gefahrguteinsätzen. 2021 war die Zahl der Einsätze deshalb so hoch, weil der Sommer nass und die Hochwassereinsätze überdurchschnittlich hoch gewesen seien.
Bei mehr als jedem fünften Einsatz (21 Prozent) musste die Feuerwehr zudem nach einem Fehlalarm auch unverrichteter Dinge wieder abrücken. Die Zahl dieser Einsätze ist laut Statistik um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Wieder mehr Mitglieder bei den Jugendfeuerwehren
Besonders erfreulich ist laut Innenministerium der Zuwachs bei der Jugendfeuerwehr um gut sieben Prozent auf 34.000 Jungen und Mädchen. Insgesamt haben die freiwilligen Feuerwehren in Baden-Württemberg 115.000 Mitglieder.