Der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Baden-Württemberg, Kai Burmeister, sagte dem SWR: Wenn Menschen sich bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin mit Corona angesteckt hätten, sei das ein Arbeitsunfall. Wenn sie dauerhaft unter Spätfolgen litten, sei eine Anerkennung als Berufskrankheit nötig. Bisher ist das vor allem für bestimmte Berufe mit hoher Infektionsgefahr möglich, zum Beispiel im Gesundheitswesen.
Maßnahmen für Reha und Wiedereingliederung gefordert
Aus Burmeisters Sicht darf keine Betroffene und kein Betroffener mit Long Covid alleingelassen werden. Es brauche ein Maßnahmenbündel. Unter anderem solle dies mehr Mittel für die Forschung und individuelle Ansätze zur Reha und zur beruflichen Wiedereingliederung beinhalten.
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Die Unikliniken im Land wollen erforschen, wie Long-Covid-Patienten am besten versorgt werden. Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Projekt mit zwei Millionen Euro.
Arbeitsfähigkeit nach Infektion beeinträchtigt
Bezüglich der Verbreitung von Long Covid in Baden-Württemberg läuft derzeit eine Studie unter Leitung der Uniklinik Freiburg. Schon im vergangenen Jahr haben die Forschenden herausgefunden: Knapp sieben Prozent aller Befragten waren noch Monate nach einer Corona-Infektion so eingeschränkt, dass ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt war.
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Seit wenigen Wochen steigen die Corona-Infektionen in BW wieder. Wer an Long Covid erkrankt, findet in einem Esslinger Therapiezentrum Hilfe - wie die 27-jährige Lena Vogel.
Grund waren vor allem Symptome wie chronische Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisstörungen. Die Befragung geht noch weiter. Die Forschenden wollen jetzt herausfinden, ob das Risiko für Long Covid mit der Zeit abnimmt.