Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Letzte Corona-Regeln fallen heute

Stand

Intensivmediziner halten Corona für beherrschbar

Die deutschen Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner halten die Corona-Situation in den Krankenhäusern inzwischen für beherrschbar. "Im Klinikalltag ist Corona mittlerweile eine Infektionserkrankung unter vielen", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. "Bundesweit haben wir etwa 1.100 Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen, davon 60 Prozent auch mit einer Manifestation der Erkrankung mit einem nur geringen Anstieg über Karneval." Im Januar 2021 hatte es mehr als 5.500 Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen gegeben. Die Pandemie sorgt laut Karagiannidis allerdings auf andere Weise weiter für Probleme in den Krankenhäusern: Die Infektionen führten "immer noch regelmäßig zu Personalausfällen in einer ohnehin chronisch angespannten Situation", sagte er.

Gesamtweltcup im Biathlon wegen Corona entschieden

Weil zwei Athleten Corona haben, ist der Gesamtweltcup der Männer im Biathlon schon mehrere Rennen vor Schluss entschieden. Der norwegische Superstar Johannes Thingnes Bö führt derzeit die Weltcupwertung an und fehlt wegen einer Corona-Infektion beim Einzelrennen im schwedischen Östersund. Sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid ist der einzig verbliebene Rivale um den Gesamtsieg - aber auch er hat sich mit dem Coronavirus infiziert und kann nicht an den Start gehen. Weil Bö in der Gesamtwertung einen großen Vorsprung hat und es danach nur noch vier Einzelrennen gibt, kann er nicht mehr eingeholt werden.

So viele psychische Erkrankungen wie nie zuvor

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Baden-Württemberg haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor wegen Depressionen oder Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt. Das berichtet die Krankenkasse DAK Gesundheit. Auf 100 Versicherte fielen demnach 248 Fehltage. Das sind 48 Prozent mehr als vor zehn Jahren, so die DAK in ihrem neuen Psychreport. Im Jahr 2021 waren es noch 208 Fehltage. Experten machen die Steigerung an Nachwirkungen aus der Corona-Pandemie fest. "Psychische Erkrankungen entwickeln sich eher langsam", sagte Dietrich Munz, Präsident der Landespsychotherapeutenkammer. Deutlich verstärkt hat sich laut DAK die Belastung bei jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Bei den Männern ist vor allem die Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen betroffen.

Strengere EU-Schuldenregeln sollen ab 2024 wieder greifen

Die strengen Schuldenregeln für EU-Mitgliedstaaten sollen ab 2024 wieder gelten. Das geht aus Leitlinien für die Haushalts- und Schuldenpolitik der Mitgliedsländer hervor, welche die EU-Kommission am Mittwoch für das kommende Jahr vorlegte. Demnach will die EU-Kommission erreichen, dass die Mitgliedstaaten für 2024 so planen, dass die öffentliche Schuldenquote reduziert oder auf einem "vorsichtigen" Niveau gehalten wird. Das Haushaltsdefizit soll dabei "mittelfristig" unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts bleiben. Wichtig sei es, die Schuldenregeln zu reformieren, heißt es von der Brüsseler Behörde. Es wäre unsinnig, einfach zur Anwendung der bestehenden Regeln zurückzukehren, als wäre nichts geschehen, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni in Brüssel. Man müsse die neue Realität nach der Pandemie und die Realität des andauernden Krieges in der Ukraine anerkennen. Wegen der Corona-Krise hat es Ausnahmen von der Schuldenregeln für die Mitgliedstaaten gegeben.

Einzelhandel schwächer als vor Corona-Pandemie

Im Januar hat der Einzelhandel in Deutschland 0,7 Prozent weniger umgesetzt als im Vormonat. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Inflationsbereinigt sank der Umsatz demnach um 0,3 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Fachleute hatten hier mit einem Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2022 verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 6,9 Prozent. Damit bleibe der Umsatz sichtbar niedriger als vor der Corona-Pandemie.

Nach Corona-Pandemie wieder mehr Abschiebungen in BW

Die Zahl der Abschiebungen in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Insgesamt wurden 1.650 Menschen abgeschoben. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Wegen der Corona-Pandemie waren die Zahlen in den Jahren 2020 und 2021 stark gesunken - auf 1.383 beziehungsweise 1.320 Menschen. 1.021 ausreisepflichtige Menschen verließen das Land im vergangenen Jahr freiwillig.

Presserat: Weniger Beschwerden über Corona-Berichterstattung

Die Zahl der Beschwerden beim Deutschen Presserat ist im Jahr 2022 nach zwei Jahren Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Mit 1.733 Beschwerden betrug sie rund ein Drittel weniger als im Vorjahr (2.556), wie die Freiwillige Selbstkontrolle der Presse heute in Berlin mitteilte. "Es gingen weit weniger Eingaben zur Corona-Berichterstattung und weniger Sammelbeschwerden zu einzelnen Artikeln ein als in den Jahren zuvor", so die Sprecherin des Gremiums, Kirsten von Hutten. Die Zahl der Beschwerden zur Pandemie sank um fast 80 Prozent von 457 Eingaben 2021 auf 93 in 2022.

"Querdenken"-Initiator Ballweg scheitert mit Verfassungsklage

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat die Verfassungsklage des "Querdenken"-Initiators Michael Ballweg nicht zur Entscheidung angenommen. Ballweg hatte gegen seine andauernde Untersuchungshaft geklagt. Auch der Antrag auf eine einstweilige Verfügung sei damit gegenstandslos, so ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts.

Stuttgart/Karlsruhe

Initiator der "Querdenken"-Bewegung Ballweg scheitert mit Verfassungsbeschwerde

Der Initiator der "Querdenken"-Bewegung, Michael Ballweg, ist mit einer Verfassungsbeschwerde gegen seine Untersuchungshaft gescheitert. Sie wurde nicht zugelassen.

Musik Klub Deutschland SWR1 Baden-Württemberg

Personalausfälle durch Corona: Weniger stationäre Behandlungen

Die Zahl der Klinikbehandlungen wegen körperlicher Erkrankungen ist laut einer Analyse 2022 stärker gesunken als in den ersten beiden Corona-Jahren. Laut dem Wissenschaftlichen Institut der AOK ist die Zahl der Krankenhausbehandlungen 2022 um 14 Prozent gegenüber 2019 gesunken. Bei den psychiatrischen Fällen betrug der Rückgang demnach knapp acht Prozent. "Die Fallzahlrückgänge im vergangenen Jahr waren nicht mehr durch das Freihalten von Kapazitäten für schwer erkrankte Corona-Patienten bedingt", sagte Dr. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg. Wesentlich seien stattdessen enorme Personalausfälle durch die Infektionswellen mit der Omikron-Variante gewesen.

Tourismusbranche hat 2023 Rekordzahlen im Blick

Die Tourismuswirtschaft blickt nach dem Ende Corona-Reisebeschränkungen zuversichtlich nach vorne. Der Umsatz in diesem Jahr werde das Rekordniveau des Vorkrisenjahres 2019 erreichen, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) zum Auftakt der internationalen Reisemesse ITB in Berlin mit. Damals gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland 98 Milliarden Euro für Urlaub aus - davon 69,5 Milliarden Euro für vorab Gebuchtes, den Rest für Ausflüge und andere Nebenkosten am Urlaubsort. "Die Frühbucher sind zurück, und die Reisebüros und Reiseveranstalter sind mit Volldampf in dieses Jahr gestartet", erklärte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Urlaub habe für die Menschen trotz des Kriegs in der Ukraine und hoher Inflation Priorität. Die Buchungen übertreffen nach Auswertung des Branchendienstes "Travel Data + Analytics" seit Dezember fast durchgängig das Niveau von 2019. Im traditionell buchungsstarken Januar sei der Umsatz doppelt so hoch gewesen wie im Vorjahr und sogar zwölf Prozent höher als 2019.

Thermen erholen sich nur langsam von Corona-Delle

Die Energielage hat sich entspannt - doch die Heilbäder in Baden-Württemberg erholen sich nur langsam von der wirtschaftlichen Corona-Delle. Verbandsgeschäftsführer Arne Mellert schätzt, dass im vergangenen Jahr bis zu einem Drittel weniger Gäste kamen als im Vor-Corona-Jahr 2019. Vor der Pandemie besuchten nach Angaben des Heilbäderverbandes im Schnitt pro Monat 720.000 Besucherinnen und Besucher die 35 Thermen im Land - jährlich waren das über 8,6 Millionen Gäste. "Ob wir an diese Zahl wieder herankommen, wird sich im Verlauf von diesem Jahr zeigen", sagt Mellert.

Nach Corona-Pause: "Aqua-Fisch" verzeichnet 18.200 Besucher

Die Messe für Aquaristik, Fliegenfischen und Angeln, "Aqua-Fisch" in Friedrichshafen, hat gut 18.000 Besucherinnen und Besucher angelockt. Das sind 3.000 weniger als zuletzt im Vor-Corona-Jahr 2019, teilte die Messe mit. Dreimal war die "Aqua-Fisch" wegen der Pandemie ausgefallen. Die laut Veranstalter größte Fischmesse Süddeutschlands ging am Abend nach drei Tagen zu Ende.

Wieder viele Menschen auf dem Mathaisemarkt

Zwei Jahre war wegen Corona nichts los - jetzt ist wieder fast alles wie früher: Der Mathaisemarkt in Schriesheim im Rhein-Neckar-Kreis erlebte einen sehr guten Start ins erste Fest-Wochenende.

Schriesheim

Überschattet von Bombendrohung Mathaisemarkt Schriesheim: Das erste Fest-Wochenende ist vorbei

Das erste Wochenende des Mathaisemarkts in Schriesheim ist vorbei - mit der Weinhoheiten-Krönung, Festzug und Mittelstandskundgebung. Überschattet wurde es von einer Bombendrohung.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Aktuelle Corona-Zahlen

Viele Bundesländer erleichtern Schülern nochmals Abschlussprüfungen

Bei den anstehenden Abschlussprüfungen an Haupt-, Real-, Gesamt- und Berufsschulen sowie Gymnasien erleichtern nach einem Medienbericht 14 von 16 Bundesländern nochmals die Prüfungsmodalitäten für Schüler und Schülerinnen. Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Umfrage bei allen Kulturministerien und Landesregierungen. Nur Rheinland-Pfalz verzichtet demnach auf die nochmalige Nutzung von Sonderregelungen wegen der Corona-Pandemie. Hessen habe noch nicht entschieden. Baden-Württemberg will die Prüfungen noch einmal mit ähnlichen Erleichterungen wie 2021 und 2022 vornehmen.

Tagung für Altersfragen zur Situation alter Menschen in der Pandemie

In der Corona-Pandemie sind viele alte Menschen einsam geworden - besonders in den Alten- und Pflegeheimen. In Ulm ziehen Medizinerinnen und Mediziner bei der Tagung für Altersfragen Bilanz. Professor Michael Denkinger, Vorsitzender des Geriatrischen Zentrums Ulm/Alb-Donau erklärt im Interview mit dem SWR, welche Maßnahmen im Nachhinein eher geschadet haben und welche Lehren wir aus der Pandemie ziehen können.

Ulm

Tagung für Altersfragen in Ulm "Es ist nicht gut gewesen, wie die Leute durch die Pandemie kamen"

In der Pandemie sind viele alte Menschen einsam geworden. In Ulm ziehen Mediziner jetzt Bilanz. Professor Michael Denkinger erzählt, welche Maßnahmen im Nachhinein eher geschadet haben.

SWR4 BW aus dem Studio Ulm SWR4 BW aus dem Studio Ulm

WHO ruft Länder zur Übermittlung von Erkenntnissen auf

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat alle Länder aufgerufen, der WHO ihre Erkenntnisse über den Ursprung der Corona-Pandemie zu übermitteln. Tedros sagte in Genf, es gehe nicht darum, Schuldige zu finden, sondern darum, den Ursprung der Pandemie besser zu verstehen, um künftigen Epidemien und Pandemien besser vorzubeugen. Zuvor hatte der Chef der US-Bundespolizei FBI gesagt, ein Zwischenfall in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan sei "höchstwahrscheinlich" für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich.

Lufthansa: Tickets deutlich teurer als vor Corona

Die Lufthansa hat höhere Ticketpreise angekündigt. Unternehmenschef Carsten Spohr sagte, die Preise für Flugtickets würden gerade 20 Prozent über denen vor der Corona-Pandemie liegen. Im Frühsommer würden sie noch weitersteigen. Spohr rechnet damit, dass Tickets weltweit wahrscheinlich stark nachgefragt werden, es gleichzeitig aber ein eingeschränktes Angebot geben wird. Die Lufthansa hat nach zwei Verlustjahren wegen der Corona-Pandemie wieder Gewinn gemacht - vor allem wegen des Frachtbereichs und der Techniksparte. Der Gewinn betrug im Tagesgeschäft gut 1,5 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern mit 1,7 Milliarden Euro in den roten Zahlen gesteckt - die Abfindungen für den Abbau vieler Tausend Stellen noch nicht mitgerechnet.

Modehändler Peek&Cloppenburg will sich unter Schutzschirm sanieren

Der in der Corona-Krise unter Druck geratene Düsseldorfer Modehändler Peek & Cloppenburg KG will sich mit Hilfe eines Schutzschirmverfahrens sanieren. Die Geschäftsführung habe beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf einen entsprechenden Antrag gestellt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Sanierungsexperte Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner unterstütze die Geschäftsführung bei der Restrukturierung. Alle 67 Filialen in Deutschland sowie der Online-Shop blieben aber ohne Einschränkung geöffnet. In den Jahren 2020 und 2021 habe die Corona-Krise zu einem massiven Umsatzeinbruch geführt, der die Liquidität des Unternehmens sehr belastet habe, hieß es weiter.

Bundesrat macht Weg für virtuelle Vereinsversammlungen auf Dauer frei

Vereine können ihre Mitgliederversammlungen auf Dauer auch in hybrider oder rein virtueller Form abhalten. Der Bundesrat hat am Freitag ein entsprechendes, vom Bundestag schon beschlossenes Gesetz gebilligt. Mit ihm wird eine Sonderregelung aus der Zeit der Corona-Pandemie, in der Mitgliederversammlungen nicht möglich waren, als Dauerregelung in das Bürgerliche Gesetzbuch aufgenommen. Angesichts der voranschreitenden Digitalisierung seien die eröffneten Möglichkeiten auch jetzt nach der Pandemie sinnvoll, heißt es in der Begründung. Zudem führten hybride und virtuelle Versammlungen zu einer Stärkung der Mitgliedschaftsrechte und zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements. Die Initiative für die Gesetzesänderung war von der Länderkammer ausgegangen.

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SWR

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