Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Letzte Corona-Regeln fallen heute

Stand

Impfdebatte im Bundestag: Kritik an der AfD auf breiter Front

Politiker von Union, SPD, FDP, Grünen und Linkspartei im Bundestag haben die AfD wegen kürzlich veröffentlichter Daten zu einem angeblichen Anstieg plötzlicher Todesfälle im Jahr 2021 scharf kritisiert. In einer von der AfD selbst beantragten Aktuellen Stunde zu "Nebenwirkungen der Corona-Impfung" stellten sich Rednerinnen und Redner aller anderen Fraktionen geschlossen gegen die AfD. Sie warfen ihr vor, Falschnachrichten zu verbreiten und Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung schüren zu wollen. Der AfD-Politiker Martin Sichert hatte zum Wochenbeginn Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung präsentiert, die den Anstieg der Todesfälle belegen sollten. Expertinnen und Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen stellten allerdings klar, dass die konkreten Zahlen, die die AfD angefordert hatte und auch deren Aufarbeitung gar nichts über eine Zunahme plötzlicher Todesfälle aussagen könnten.

Seniorenzentrum im Enzkreis froh über Wegfall der Corona-Impfpflicht

Die Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeberufen läuft zum Jahresende aus. Die Verantwortlichen des Seniorenzentrums Neuenbürg (Enzkreis) befürchten dadurch keine negativen Folgen für die Bewohnerinnen und Bewohner. Vielmehr sei man froh über die damit verbundenen Erleichterungen.

AOK: Immer mehr Kinder und Jugendliche stark übergewichtig

Immer mehr Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren müssen wegen starken Übergewichts in ärztliche Behandlung. Das teilte die AOK Heilbronn-Franken mit und erklärte auch, dass sich dieser Trend vor allem während der Corona-Pandemie verstärkt hat.

Bildungsmaßnahmen weniger genutzt als früher

Auch nach dem Ende der Corona-Maßnahmen werden Bildungsangebote offenbar weniger genutzt als früher. Das sagte die Leiterin des evangelischen "Hauses der Begegnung", Andrea Luiking, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Menschen hätten sich während der Lockdowns daran gewöhnt, dass Wissensvermittlung auch über Medien und das Internet möglich sei. Deshalb verzeichneten die Angebote des evangelischen Bildungszentrums in Ulm weniger Zulauf als vor der Pandemie, so Luiking. Durch die Corona-Einschränkungen habe sich auch die Zielgruppe des "Hauses der Begegnung" zeitweise verändert. Die wegen Corona nötigen digitalen Formate hätten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ganz Deutschland erreicht.

Long-Covid: Hilft eine neue Therapie aus Karlsbad?

In Deutschland leiden Millionen Patienten an den Folgen ihrer Corona-Infektion. Viele warten noch auf eine passende Behandlung. Eine neue Therapie aus Karlsbad (Landkreis Karlsruhe) könnte dabei helfen.

RKI meldet 40.701 Neuinfektionen und 143 Todesfälle

In Deutschland steigt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus um 40.701. Das sind 4.875 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 35.826 neue Fälle verzeichnet wurden. Die Gesamtzahl liegt damit bei über 36,9 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 247,8 von 239,6 am Vortag. Das RKI meldet 143 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt damit auf 159.737.

Zahl der Intensiv-Fälle geht leicht zurück

Dem Landesgesundheitsamts (LGA) wurden in den letzten 24 Stunden 2.957 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand 16 Uhr). 107 Covid-19-Fälle werden auf den Intensivstationen im Land behandelt - das sind drei weniger als gestern, aber 31 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Somit beträgt der Anteil der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen 5,4 Prozent. 1.051 Patientinnen und Patienten werden mit Corona auf den Normalstationen im Land behandelt. Das sind drei Fälle weniger als gestern. Vor einer Woche lag der Wert bei 1.077. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Baden-Württemberg wird mit 146,4 angegeben. Das entspricht einem leichten Wachstum von 0,1 seit gestern. Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 141,6. 17 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben.

Bund will überschüssigen Corona-Impfstoff abbestellen

Die Bundesregierung bemüht sich darum, absehbar überschüssige Corona-Impfstofflieferungen an Deutschland noch zu stornieren oder zu reduzieren. Es geht um bereits früher im Rahmen der europaweiten Beschaffung vorgenommene Bestellungen für insgesamt 160 Millionen Dosen für 2023 und 2024, wie es aus Kreisen des Gesundheitsministeriums hieß. Diese würden aber nicht mehr benötigt, da bis mindestens Herbst 2023 genug Impfstoff auch mit fortentwickelten Präparaten für neue Virusvarianten gesichert sei. Man sei in Verhandlungen, die über die EU-Kommission vorgenommenen zusätzlichen Bestellungen für 2023 und 2024 abzubestellen oder zu verringern, hieß es aus dem Ministerium weiter. Die von der vorherigen Bundesregierung verfolgte Strategie, ein Portfolio aus verschiedenen Impfstoffen anzulegen, sei aber richtig gewesen. Im Lauf des neuen Jahres soll die Impfstoffbeschaffung aber auch umgestellt werden - vom zentralen Krisen-Einkauf durch den Bund zu einer regulären Beschaffung wie für andere Impfstoffe auch.

Streit um Bußgeld für nicht gegen Corona geimpfte Pflegekräfte

Das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises in Ulm hat ingesamt 80 Bußgeldbescheide an Pflegekräfte verschickt, die nicht gegen Corona geimpft waren. Beispielsweise muss eine Pflegerin, die dort in Teilzeit in einem Heim arbeitet, ein Busgeld von rund 300 Euro zahlen. Die Evangelische Heimstiftung will das so nicht hinnehmen und wehrt sich.

WHO hofft auf Abflauen von Corona-Pandemie bis Ende 2023

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft auf ein Abflauen der Verbreitung des Coronavirus und der Affenpocken innerhalb des kommenden Jahres. Dann könnte bis Ende 2023 der von der WHO für beide Erkrankungen ausgerufene weltweite Gesundheitsnotstand für beendet erklärt werden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch. Alle Länder müssten aber weiter wachsam bleiben. Der weltweite Gesundheitsnotstand bedeutet, dass die "Kriterien einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" erfüllt sind. Es ist die höchstmögliche Alarmstufe der WHO, sie gilt derzeit sowohl für das Coronavirus als auch für die Affenpocken. Das Corona-Notfall-Komitee der WHO will bei seinem nächsten Treffen im Januar über die Kriterien für ein Ende des Corona-Gesundheitsnotstands beraten.

Land Bremen will Maskenpflicht im Nahverkehr abschaffen

Das Land Bremen will bis Anfang März des kommenden Jahres die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr abschaffen. "Wir erleben seit Monaten volle Fußballstadien, Konzerte und Veranstaltungen ohne Maskenpflicht", sagte am Donnerstag Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne). "Daher gibt es aus unserer Sicht keinen Grund mehr, nach dem Winter an der Maskenpflicht festzuhalten, solange es die Pandemielage zulässt." Bis zum 1. März solle die Maskenpflicht aber aufrechterhalten bleiben, um die Fahrgäste vor einer möglichen Corona-Welle zu schützen, ergänzte Schaefer. Sachsen-Anhalt und Bayern haben die Maskenpflicht im ÖPNV bereits abgeschafft. Sie begründeten diesen Schritt mit einer stabilen Infektionslage. In Schleswig-Holstein soll die Maskenpflicht Ende des Jahres fallen. Die baden-württembergische Landesregierung hält vorerst an der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest.

Schüler sehen weiterhin Lernrückstände bei sich selbst

Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland sehen sich nach eigener Einschätzung durch die Schulausfälle in der Corona-Pandemie weiterhin im Lernrückstand - allerdings weniger als noch vor einem Jahr. In einer repräsentativen Befragung von rund 1.000 Schülerinnen und Schülern durch das Allensbach-Institut im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung sagten zwölf Prozent (Vorjahr: 27 Prozent), sie glaubten, deutlich im Rückstand zu sein. 47 Prozent gaben an, etwas im Rückstand zu sein (Vorjahr: 52 Prozent). Nur noch 17 Prozent gaben allerdings an, sich wegen der Lernrückstände Sorgen zu machen. Im Vorjahr waren es noch 38 Prozent. Leicht verbessert hat sich auch die Einschätzung der eigenen schulischen Leistungen. 50 Prozent der Befragten sind der Ansicht, in der Schule alles in allem "gut" zu sein. Im Jahr 2020 waren noch 45 Prozent der Befragten dieser Meinung.

Deutsche Firmen in China erwarten besseres Jahr 2023

Die deutschen Unternehmen in China setzen nach der plötzlichen Abkehr von der Null-Covid-Strategie auf ein besseres Jahr 2023. Der Kurswechsel der kommunistischen Führung in Peking werde zu mehr Planbarkeit führen und das Vertrauen von Unternehmen sowie Investoren wieder stärken, sagte Clas Neumann, Vorsitzender der Deutschen Handelskammer in China, am Donnerstag. Nach einem enttäuschenden Jahr 2022 sei dies ein Wendepunkt. "Die deutschen Unternehmen werden ihre Geschäftstätigkeit rasch an die neuen Bedingungen anpassen, um die zu erwartende Covid-Infektionswelle zu bewältigen. Danach werden sie optimistischer in das kommende Jahr blicken." Chinas Staatsführung hatte nach immer stärkeren regierungskritischen Protesten Anfang Dezember - drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie - ihre strenge Corona-Politik aufgeweicht. Flächendeckende Lockdowns und Massentests sollen damit der Vergangenheit angehören. Seitdem steigen die Infektionszahlen deutlich, die meisten Chinesinnen und Chinesen können aber wieder reisen und konsumieren.

Kinos und Museen mit rund zwei Drittel weniger Besuchen im Jahr 2020

Die Besuchszahlen in den Kultureinrichtungen in Deutschland sind im ersten Corona-Jahr 2020 aufgrund von pandemiebedingten Schließungen und Zugangsregelungen teils dramatisch gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, sanken die Besuchszahlen in den deutschen Kinos 2020 im Vergleich zu 2019 um mehr als zwei Drittel auf einen historisch niedrigen Wert von 38,1 Millionen Besuchen. Im Jahr 2019 konnten noch 118,6 Millionen Besuche verzeichnet werden. Auch in den Museen in Deutschland gingen die Besuchszahlen 2020 um zwei Drittel zurück. In öffentlichen und privaten Theatern fiel der Rückgang der Besuchszahlen mit rund 30 Prozent etwas geringer aus. Allerdings waren die Spielzeiten in diesen Einrichtungen schon vor der Pandemie von Rückgängen der Besuchszahlen betroffen. Während in der Spielzeit 2018/2019 noch 26,3 Millionen Besuche gezählt wurden, waren es 2019/2020 nur noch 18,4 Millionen. Während die Kinobesuchszahlen eine leichte Erholung im Jahr 2021 aufzeigen, lässt sich dies für die Museen sowie die Theater in Deutschland noch nicht bestätigen, da für beide Einrichtungsarten noch keine vergleichbaren Zahlen für 2021 vorliegen.

RKI meldet über 40.000 Neuinfektionen

In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus um 44.875 gestiegen. Das sind 4.619 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 40.256 verzeichnet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 239,6 von 231,2 am Vortag. Das RKI meldet 230 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt damit auf 159.594.

Bodensee-Tourismus wieder auf Vor-Corona-Niveau

Der Tourismus am Bodensee und in Oberschwaben hat über den Sommer weiter aufgeholt. Fast überall wurden mehr Übernachtungen gezählt als vor der Corona-Pandemie. Die stärksten Monate waren der Juli und August, laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg. Über den gesamten Sommer legte die Urlaubsregion Bodensee um gut 13 Prozent zu, das Reisegebiet Württembergisches Allgäu und Oberschwaben sogar um gut 20 Prozent. In beide Regionen kamen zwischen Mai und Oktober sogar mehr Urlauber als 2019, vor der Corona-Pandemie.

Mannheimer Gesundheitsamt übernimmt Anträge für Absonderung

Das Gesundheitsamt der Stadt Mannheim wird vom kommenden Jahr an die Entschädigungsanträge wegen Corona-Absonderungen für ganz Baden-Württemberg bearbeiten. Das teilte das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg am Mittwoch mit. Bislang sind es die vier Regierungspräsidien im Land, die die Anträge entgegennehmen und prüfen. "Der Stadt Mannheim und ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bin ich sehr dankbar, dass sie diese wichtige Aufgabe übernehmen", sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne).

RKI meldet 48.327 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 231,2

In Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Coronavirus um weitere 48.327 Fälle gestiegen. Das sind 2.996 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 231,2 (Vortag: 228,1). Das RKI meldet 187 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die bekannte Gesamtzahl steigt damit auf 159.364.

Einzelhandel verliert seit Beginn der Pandemie 41.000 Läden

Im Einzelhandel mussten während der Corona-Pandemie deutlich mehr Händler ihre Geschäfte aufgeben. "Im Vergleich zu 2019 haben wir rund 41.000 Geschäfte verloren. Filialketten haben teils 30 Prozent ihrer Standorte aufgegeben", sagte der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Alexander von Preen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zum Vergleich: In Vor-Coronazeiten gaben bundesweit nur rund 5.000 Läden pro Jahr ihre Geschäfte auf. Von Preen erwartet dennoch keine große Insolvenzwelle. "Vielmehr wird es eine Verschiebung zu neuen Ideen und Angeboten geben." Aktuell belasten allerdings die hohen Energiepreise "den ganzen Handel teils existenziell", sagte von Preen. "Wenn sich die Energiepreise verdoppeln oder sogar verzehnfachen, dann schrumpft der Gewinn vielerorts auf null." Manche Händler müssten sogar ans Eigenkapital gehen, das schon durch die Corona-Lockdowns stark angegriffen sei.

Corona hat die Einsamkeit der Menschen verstärkt

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält die Kirchen für wichtige Impulsgeber im Kampf gegen Einsamkeit. Zunehmend seien Menschen auf sich allein gestellt, sagte Kretschmann am Dienstagabend in Stuttgart beim Jahresempfang der Kirchen in Baden-Württemberg. Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst betonte, die Corona-Pandemie habe die Einsamkeit verstärkt. Für ihn ist es die Aufgabe von Christen, "Mitmenschen in ihrer Not wahrzunehmen und Gemeinschaft zu eröffnen". Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sagte, Christen lebten mit der Gewissheit, nicht allein zu sein. Es gelte, die Botschaft der Nächstenliebe weiterzutragen. Den Jahresempfang der Kirchen veranstalten im Wechsel die beiden katholischen Bistümer und die zwei evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg. Wegen der Pandemie fielen die Empfänge in den beiden vergangenen Jahren aus.

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SWR

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