Vorläufige Geschäftszahlen 2024

Gewinn bei Bosch erheblich eingebrochen - warum und was das bedeutet

Stand
Autor/in
Christof Gaißmayer
Onlinefassung
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Der Technologiekonzern Bosch hat 2024 einen operativen Gewinn von 3,2 Milliarden Euro erreicht. Ein Jahr zuvor waren es noch fast fünf Milliarden Euro.

Bosch-Chef Stefan Hartung erklärte den Gewinneinbruch damit, dass im vergangenen Jahr die Rahmenbedingungen sehr schwierig gewesen seien. Die maue Weltkonjunktur habe den Konzern hart getroffen.

Schwache Wirtschaftslage trifft Bosch in vielen Geschäftsbereichen

Alle wichtigen Märkte haben sich laut dem Stuttgarter Unternehmen nur schwach entwickelt. So sei beispielsweise die globale Fahrzeugproduktion deutlich rückläufig gewesen - vor allem in Europa und hier insbesondere bei den Elektrofahrzeugen.

Auch beim Maschinenbau und im Bereich Energie und Gebäudetechnik schwächte sich die Nachfrage ab. Angesichts der Entwicklung gingen der Konzernumsatz und der operative Gewinn zurück. Bosch-Chef Stefan Hartung sagte, auch Bosch habe sich 2024 den wirtschaftlichen Realitäten nicht entziehen können.

Bosch-Chef Stefan Hartung muss derzeit auch unangenehme Nachfragen zum Thema Stellenabbau beantworten.
Bosch-Chef Stefan Hartung muss derzeit auch unangenehme Nachfragen zum Thema Stellenabbau beantworten.

Erst für 2026 wieder bessere Geschäfte erwartet

Hartung geht davon aus, dass auch das laufende Jahr anspruchsvoll werden wird. Erst für 2026 stellt der Manager eine deutliche Verbesserung in Aussicht. Zwar deutet sich in einigen Märkten eine Erholung an - zeitgleich herrscht aber auch viel Unsicherheit: Was macht der neue US-Präsident? Kommen Strafzölle oder auch andere Restriktionen auf die Unternehmen und damit auch auf Bosch zu? Zudem wird in Deutschland eine neue Regierung gewählt. Auch hier ist man gespannt, zu welcher Konstellation es kommen wird.

Seitens Bosch besteht die Hoffnung, dass das Thema Wirtschaft - und vor allem die Industrie - unter einer neuen Bundesregierung wieder stärker in den Fokus rücken wird. Es würden bessere Rahmenbedingungen für die Unternehmen gebraucht. Und Bosch-Chef Hartung sagte - auch mit Blick auf die Entwicklungen in den USA: Es gelte jetzt, Europa stärker zu machen. Die Vorteile eines gemeinsamen Marktes mit rund 400 Millionen Menschen müssten besser genutzt werden.

Bosch-Chef kann weiteren Stellenabbau nicht ausschließen

Zum Thema Stellenabbau gab es keine neuen Informationen. Teilweise liegen zu dem Thema schon Vereinbarungen vor. Zuletzt hatte Bosch den Abbau allerdings nochmals ausgeweitet: Laut Informationen des Betriebsrats vom Dezember sollen in den kommenden Jahren weltweit 12.000 Stellen gestrichen werden. Ein großer Teil davon in Deutschland, auch im Südwesten - beispielsweise in Schwäbisch Gmünd und in Abstatt.

Von Seiten des Betriebsrates gab es zuletzt auch mit Blick auf diese beiden Standorte scharfe Angriffe gegen das Management: Es hieß, Bosch sei nicht bereit, mit den Arbeitnehmervertretern über Lösungen zu sprechen, um den Stellenabbau kleiner zu halten.

Bosch selbst sagt, man sei im Gespräch und habe eben unterschiedliche Auffassungen. Wobei der Bosch-Chef einen noch größeren Stellenabbau nicht ausschließen will. Angesichts der Marktentwicklung gebe es einfach Veränderungen im Personalbedarf. Ein noch größerer Stellenabbau ist also denkbar.

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