Himmelheber und Nohl haben dem Buch, dem selbstverständlich auch dank der Verfilmung mit Vivian Leigh und Clark Gable der Ruch des Schmachtfetzens umweht, eine komplett neue, zeitgemäße Stillage gegeben.
Der Roman erzählt nicht nur von einem verwöhnten Balg in den amerikanischen Südstaaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die innerhalb von zwölf Jahren zwei Ehemänner verliert und vom dritten schließlich verlassen wird – das Buch transportiert eine ganze Epoche in der Geschichte vom Aufstieg und Fall der Südstaatenaristokratie.
Die Neuübersetzung nimmt dem Roman das ihm zugeschriebene Pathos, vor allem aber die inhärenten Rassismen, die der Sprache der Entstehungszeit eingepflanzt waren.
„Morgen ist auch noch ein Tag“, so lautet der resignativ wirkende letzte Satz in der alten Fassung. Himmelheber und Nohl machen daraus: „Morgen ist ein neuer Tag.“ Es geht um Nuancen, die aber entscheidend sind. Ein Klassiker im neuen Gewand, jetzt ohne „e“.