Ein Affe – wenn er nur lange genug zufällig auf einer Schreibmaschine tippt – wird ab einem gewissen Zeitpunkt Shakespeares sämtliche Werke oder auch die gesamte Nationalbibliothek Frankreichs in sämtlichen Sprachen und mit allen Druckfehlern geschrieben haben. Eine absurde Vorstellung angesichts der Behauptung, menschliche Kreativität sei frei.
Ausgehend von dem mathematischen Infinite-Monkey-Theorem begibt sich Autor Deigner in das Dickicht absurder Vorkommnisse und Sprachverwirrungen. Das Stück stellt dabei die Frage nach einem sinnhaften Leben, das sich des Vergnügens nicht verwehren will, aber sich mit der Finanz- und Klimakrise konfrontiert sieht. So schickt es sein Personal, einen Mann und zwei Frauen sowie die musikalischen Arrangeure, in verschiedene Szenen, in denen der Unsinn lauert. Ist etwa diese Sinnhaftigkeit den Krisen entgegenhalten? Oder sind wir am Ende auch nur endlos auf Displays tippende Affen?
Ausgangspunkt dieses Audio-Projektes war die Verabredung einer künstlerischen Zusammenarbeit des Theater- und Hörspielautors Björn SC Deigner, geboren 1983 in Heidelberg, mit dem Basler Theatermacher Zino Wey, Jahrgang 1988. Beide künstlerische Arbeitsweisen sollten, kooperativ verknüpft werden. Dies auch im Umgang mit Deigners Text, der ursprünglich für das Theater geschrieben und nun für das Hörspiel umgeformt wurde. Entstanden ist ein Stück, das auf postmodern-performative Weise die musikalischen Dichtungen und Szenen der Wiener Gruppe fortschreibt.
Mit: Astrid Meyerfeldt, Jirka Zett, Walter Hess, Marie Goyette und Paula Skorupa
Musik: Lucas Huber
Regie: Zino Wey
Produktion: Südwestrundfunk 2022 in Kooperation mit Deutschlandradio - Premiere