Hier finden Sie die Audio-Beiträge der vergangenen 24 Stunden.
SWR Kultur Ohne Limit | Hörspiel André Gide: Theseus
„Die ersten und wichtigsten Siege des Menschen waren die über die Götter.“ Andre Gide, Literaturnobelpreisträger von 1947, lässt Theseus, der Begründer des alten Athens und Überwinder der Gewaltherrschaft des Minotaurus, sein Leben resümieren.
Kurz vor seinem Tode erkennt er versöhnt, dass der Menschen Glück und Freiheit trotz allen Elends immer zuerst an Abenteuer- wie Lebenslust gebunden ist, an Respektlosigkeit gegenüber Traditionen und Herrschern. Erst später soll alles in sachliches Abwägen münden.
Mit: Peter Lühr, Horst Beilke, Cläre Ruegg u. a.
Bearbeitung: Gert Westphal
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz, Lock
Regie: Karl Peter Biltz
Produktion: SWF 1951
Jazz Hidden Messages – Die unbekannte Seite von Art Blakeys Jazz Messengers
Die Jazz Messengers von Art Blakey haben einen Soundtrack aufgenommen, eine Platte mit Musical-Themen gemacht, mit einer Sängerin gespielt.
Gespräch Elia Rediger: „Kultur kittet die Gesellschaft“
„Requiem für Alice“ heißt die Performance, mit der Elia Rediger künstlerisch gegen rechtsextreme Positionen protestiert. Geboren 1985 in Kinshasa als Sohn Schweizer Entwicklungshelfer, arbeitet der Komponist, Musiker und Regisseur immer politisch. Etwa, wenn er mit einem „Minenoratorium, frei nach Händel“ gegen Ausbeutung im Kongo protestiert. Mit einem „ur-demokratischen Wahl-Song“ von 104 Urhebern und dem Motto „Mut, Chaos & Lockerheit“ kandidierte er für das Amt des Bürgermeisters in Basel. „Macht der Künste“ war auch sein Thema an der Deutschen Oper Berlin: im Format „Aus dem Hinterhalt“.
Kunst von vor 40.000 Jahren und von heute Im Dialog mit der Kunst der Eiszeit: „Eiszeitwesen“ im Urgeschichtlichen Museum
Im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren befindet sich die älteste Kunst der Menschheitsgeschichte. Von ihr haben sich zehn zeitgenössische Künstler inspirieren lassen.
Hausbesuch Markus Müller - Theaterintendant aus Leidenschaft
Einst war er der jüngste Intendant Deutschlands, Markus Müller. Heute ist er Chef des Mainzer Staatstheaters, der sein Haus kontinuierlich nach vorn gebracht hat. Mit einem erfolgreichen Tanzfestival zum Beispiel, aber auch mit einer klaren Haltung. Das Theater darf für ihn immer mal wieder ein Stachel in der Gesellschaft sein. Und so ließ er etwa den Theaterchor durch das offene Fenster Beethovens „Europahymne“ singen, während draußen eine AFD- Kundgebung stattfand. Für so viel Engagement bekommt Markus Müller in diesem Jahr den Mainzer Medienpreis 2024 für nachhaltiges Wirken. Hier ein Hausbesuch aus dem Jahr 2023, bitte aktuellen Spielplan beachten.
Literatur Briefe aus der Neuen Welt - Udo Zindel, Heiß ersehntes Amerika
Vor gut 170 Jahren wagten zwei junge Männer aus Württemberg den Sprung in ein neues Leben. Sie machten sich hoffnungsvoll auf den Weg nach Amerika und hatten dort mit schwierigen, existentiellen Herausforderungen zu kämpfen. „Dennoch beklagten sie sich nie“, berichtet Autor Udo Zindel, der den Spuren der beiden Auswanderer bis in die USA gefolgt ist. Auslöser war ein Zufallsfund: der Vater des Autors hatte in seiner Garage einen Holzkoffer mit unbekannten Briefen von Carl und Friedrich Herzog entdeckt. „Heiß ersehntes Amerika“ ist ein auch sehr persönlich gefärbtes, spannendes Sachbuch, das nicht nur sehr lebendig und informativ von den Schwierigkeiten der Auswanderer erzählt. Es führt in eine Neue Welt, die schon damals tiefe Risse aufzeigt und die sich bis in die Gegenwart fortsetzen. „Das Land war eigentlich schon seit seiner Gründung zerrissen“, so die These des Autors.
Album-Tipp Jazz Das Marie Krüttli Trio mit „Scoria“
Nach ihrem Solo-Piano-Album Transparence, präsentiert die Westschweizer Jazzpianistin Marie Kruttli, nun das Trio-Album „Scoria“, zusammen mit dem Bassisten Lukas Traxel und dem Schlagzeuger Gautier Garrigue. Frisch, kühn und inspirierend erkundet das Trio alle möglichen Aspekte des Zusammenspiels, meint unser Jazzkritiker Niklas Wandt.
Gedichte und ihre Geschichte Maria Pawlikowska-Jaznorzewska: „Verstorbene Puppe“ und „Der Brief“
Ein Dichterkollege nannte die polnische Lyrikerin Maria Pawlikowska-Jaznorzewska einmal die „Hexe von Krakau“. Er spielt damit auf ihre nahezu magische Fähigkeit an, menschliche Gefühle zu analysieren und zu beschreiben. Immer wieder geht es in ihren Texten um die Liebe und ihre zerstörerische Kraft. Die Präzision und Reduktion verleihen den Texten eine Ausdruckskraft, die die Autorin bis heute zu einer der bedeutendsten Lyrikerinnen Polens macht.
Erklär mir Pop „Like the Way I do" von Melissa Etheridge
Ein kraftvoller Song über Beziehungen, Freiheit, Treue und Untreue: mit „Like the Way I do" schaffte Melissa Etheridge nicht nur den Durchbruch in Europa, sondern schrieb auch einen 80er-Jahre Klassiker. Interessant ist, dass Melissa Etheridge hier nicht über eine Mann-Frau Beziehung singt, sondern über eine gleichgeschlechtliche Liebe. Melissa Etheridge selbst macht kein Geheimnis aus Ihrer Homosexualität und setzt sich schon lange für die Rechte der LGBTQ-Community ein.
Hörbuch Souverän: Jan Weiler liest „Munk“
Peter Munk ist erst einundfünfzig, als er einen Herzinfarkt erleidet. Diese „gelbe Karte“, wie der Arzt es nennt, ist der Anlass für eine ausgiebige Rückschau auf sein Leben und die Beziehungen, die er geführt hat und die alle aus sehr verschiedenen Gründen ein Ende nahmen. Peter Munk ist allein – aber wie kam es dazu? Jan Weiler hat einen sehr abwechslungsreichen und dabei ebenso unterhaltsamen wie tiefsinnigen Roman geschrieben, den er als Hörbuch tadellos umzusetzen weiß.
Wort der Woche Falstaff - erklärt von Sandra Richter
Er ist der dicke, trunksüchtige Weiberheld. Die Rede ist von Sir John Falstaff, der in Guiseppe Verdis letzter Oper noch einmal einen großen Auftritt bekommen hat. Was ist das für ein Typ? Unsere Expertin Prof. Sandra Richter, die Direktorin des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, stellt uns den Typus Falstaff genauer vor.
Gespräch Bisschen mehr als Freundschaft - Joy Denalane und Max Herre
Seit 25 Jahren sind Joy Denalane und Max Herre ein Paar. Jetzt sind sie mit ihrem ersten gemeinsame Album „Alles Liebe“ auf Tour.
Gastro-Jet Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Schwarzer Knoblauch zwischen Rind, Lauch und Karotte
Er schmeckt süßlich, leicht nach Lakritz, Vanille und Pflaume. In der asiatischen Küche hat der Schwarze Knoblauch einen festen Platz und gilt sogar als Delikatesse. In Deutschland dagegen ist er noch ein echter Geheimtipp. Es handelt sich allerdings um keine exotische Zutat, sondern um handelsüblichen, weißen Knoblauch, der seine Färbung durch langwierige Fermentierung bekommt. Etwa drei Monate lang wird der Knoblauch bei 70 Grad Celsius schwarz gedörrt und entwickelt so sein einzigartiges Aroma, weiß der Physiker und Genussforscher Prof. Thomas Vilgis.
Musikstunde Musik plus ix – Schemen + Schatten = November
mit Timo Brunke
Etwas zur Jahreszeit. Etwas aus der Zeitung. Eine Frühstücksbetrachtung und immer wieder tief schürfender Leichtsinn. Wenn der Monat einen fünften Samstag hat, zieht Timo Brunke für die Musikstunde aus, um sich seinen Reim zu machen, auf dies und das. Im November sind es Schemen und Schatten, Erkenntnis und Verdunklung, Abschied und Entrümpelung.
Alternde Gesellschaft Japans Rezepte gegen das einsame Sterben
Senioren bereiten ihr Lebensende aktiv vor, suchen nach einem letzten Partner oder nach "Grabfreunden" für einen gemeinsamen Liegeplatz auf dem Friedhof. Von Martin Fritz (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/japan-gegen-einsam-sterben | Hörtipp: Arbeit bis ins hohe Alter – Wie Japan auf den demografischen Wandel reagiert | https://www.ardaudiothek.de/episode/das-wissen/arbeit-bis-ins-hohe-alter-wie-japan-auf-die-demografische-wende-reagiert/swr-kultur/12694341/ | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
Zeitwort 23.11.1870: Bayern tritt dem Norddeutschen Bund bei
Bayern spielt bis heute eine Sonderrolle im deutschen Föderalstaat. Das hängt auch mit den Ereignissen im Vorfeld der Reichsgründung zusammen.
lesenswert Gespräch „Mutproben“ – Thomas Hitzlsperger im Gespräch mit Denis Scheck
Thomas Hitzlspergers homosexuelles Coming-out war ein Meilenstein im Profifußball. Mit Denis Scheck spricht der ehemalige deutsche Nationalspieler über diese und andere „Mutproben“ in seinem Leben. Er erzählt von seiner Kindheit auf dem Bauernhof, von Höhepunkten und Tiefschlägen seiner Karriere - und von seiner Freude am Lesen.
Diskussion Nach mir die Sintflut – Was bringt die Weltklimakonferenz?
Die 1,5-Grad-Grenze ist wohl schon überschritten. Und es könnte noch deutlich heißer werden auf der Erde. Darauf weisen aktuelle Zahlen von Klimaforschern hin. Trotzdem leugnet der künftige US-Präsident Trump den Klimawandel und die Klimabewegung verliert an Zulauf. In Baku in Aserbaidschan ringen derweil Vertreter aller Staaten der Welt um ein Klimaabkommen, das die Erderwärmung zumindest verlangsamen soll. Lohnt sich die Mühe? Kann Klimaschutz ohne die USA funktionieren? Und welche Rolle wird das Thema im deutschen Wahlkampf spielen? Claus Heinrich diskutiert mit Prof. Dr. Niklas Höhne - Klimaforscher, NewClimate Institute, Janina Schreiber - Redakteurin SWR-Umweltredaktion, Dr. Sonja Thielges - Stiftung Wissenschaft und Politik
Medizin Fieber, Rotz und Ausschlag: Wann darf mein Kind wieder in den Kindergarten?
Kitas haben ihre Regeln, auch für Krankheiten, das ist ja auch richtig so. Doch nicht immer sind diese Regeln auch medizinisch sinnvoll. Was sind wichtige Faustregeln, die wir beachten müssen, bevor das Kind wieder in den Kindergarten darf?
Jochen Steiner im Gespräch mit dem Kinder- und Jugendarzt Stephan Buchner
Computerspiele 20 Jahre „World of Warcraft“: Epische Schlachten mit Suchtpotential
Vor 20 Jahren kam „World of Warcraft“ auf den Markt. Zeitweise war es ein popkulturelles Massenphänomen und noch heute spielen es viele User. Denn die Fantasy-Welt ist heute noch so einladend bunt und verführerisch abenteuerlich wie damals. Das birgt aber auch ein Suchtpotential.
Computerspiele, MMORPG, MMO, Game, Gaming, World of Warcraft, Popkultur, Sucht, Computerspielesuch, Fantasy, Internet
Feature Der Joik des Windes - Norwegische Sámi kämpfen gegen Windkraftwerke
Windenergie hat als regenerative, nachhaltige Stromerzeugung einen guten Ruf. Aber gilt das immer und überall? Die norwegischen Sámi erleben, wie auf Weidegebieten ihrer Rentiere große Windparks errichtet werden. Oft müssen Sámi vor Gericht ihre Kultur der traditionellen Rentierzucht verteidigen, obwohl sie durch den UN-Zivilpakt Artikel 27 geschützt ist. Aber Norwegen will die Windenergie weiter ausbauen und der Wind weht oft über Rentierland. Die Sámi beklagen einen Grünen Kolonialismus und wehren sich.
Von Jane Tversted und Martin Zähringer
Produktion: SWR 2024
Gedenktag Die heilige Cäcilia: Schutzpatronin der Kirchenmusik, Orgeln und Orgelbauer
Am 22. November wird in der katholischen Kirche der Gedenktag der Heiligen Cäcilia gefeiert. Sie ist die Schutzpatronin der Kirchenmusik, Orgeln und Orgelbauer – und das, obwohl sie eigentlich gar nichts mit Musik zu tun hatte. Über das Leben der Heiligen Cäcilia und wie es dazu kam, dass sie die Heilige der Musik wurde, berichtet Alanna Niebergall.
Gespräch Cecilia Bartoli als Orfeo in Baden-Baden: „Diese Musik ist so kraftvoll“
Cecilia Bartoli gastiert am 24. November in Baden-Baden mit Christoph Willibald Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“. Im Gespräch erzählt sie, was sie an ihrer Orfeo-Rolle fasziniert.
Porträt Die mexikanische Komponistin Hilda Paredes beim Festival „weit! neue musik weingarten“
Vom 22. bis 24. November ist das oberschwäbische Weingarten wieder eine der ersten Adressen für zeitgenössische Musik mit dem Festival „weit! neue musik weingarten“. Das steht dieses Jahr im Zeichen von Hilda Paredes. Thea Thomiczek stellt die mexikanische Komponistin und ihre musikalische Welt vor.
Musikstunde Grau - Ode an eine unterschätzte Farbe (5/5)
Grau hat ein mieses Image, gilt als öde, unbunte Nichtfarbe, die vor allem eins bedeutet: Tristesse. Doch es ist auf seine Weise bunt, denn in den Nuancen von Grau schwingen alle anderen Farben mit. Im letzten Teil kommt Asche zu Asche und es entstehen Streifzüge durch Silber.
Kulturgeschichte Der Kuss – Warum es ihn gibt
Geküsst wird seit rund 5.000 Jahren, unter Paaren, Politikern und selbst in der Kirche. In rund der Hälfte der Kulturen ist Küssen allerdings verpönt. Ist der Kuss vielleicht ein Auslaufmodell? Von Matthias Kußmann (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/der-kuss | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen