Warnung und Anm.d.Red.: Das Tourette-Syndrom hat sich auch während des SWR1 Leute-Talks bei Stella Lingen bemerkbar gemacht. Dadurch äußert sie immer wieder unbewusst Schimpfwörter oder Beleidigungen.
Als Stella Lingen mit ihrem Medizinstudium begann, da war die Welt für sie noch einigermaßen normal - doch dann im Alter von 21 Jahren kam die Gewissheit: Stella Lingen leidet am sogenannten "Tourette-Syndrom". Bei dieser chronischen, nicht heilbaren neuropsychiatrischen Erkrankung treten sogenannte "Tics" auf, das können Bewegungstics (motorisch) oder Geräusch-Tics (vokal) sein. Bei Stella Lingen kommt es immer wieder sowohl zu motorischen, als auch zu vokalen Tics - und das können auch mal schwere Beleidigungen oder rassistische Bemerkungen sein. Die inzwischen 25-jährige versucht diese zu unterdrücken, geht aber in ihrem Alltag als angehende Ärztin auch so offen wie möglich damit um. Aktuell arbeitet Stella Lingen im praktischen Jahr am Ende ihres Medizinstudiums in einer Klinik im Ruhrgebiet. Und sie will - trotz Tourette - Ende des Jahres ihr Examen machen, promovieren und später eine Praxis für Allgemeinmedizin eröffnen. Mit ihrer Krankheit hat sie sich arrangagiert, auch wenn es im Alltag, vor allem in der Klinik, nicht immer einfach ist. Und noch mehr: Sie hat beschlossen, mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. In ihrem YouTube-Kanal "Stella - Die Lizenz zum Fluchen" teilt sie ihre Erfahrungen aus dem Alltag. Warum sie das tut, das erzählt Stella Lingen in SWR1 Leute und spricht über ihre ersten Symptome, wie sie sich mit der Krankheit "Tourette" arrangiert hat und inzwischen sogar noch selbstbewusster geworden ist.
Moderation: Nabil Atassi
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.