Produzent für Simply Red, Gloria Estefan und Tom Jones
Mustafa Gündogdus beruflicher Weg hätte eigentlich einen anderen Verlauf nehmen sollen: Sein Vater, selbst Gynäkologe, hatte den Wunsch, dass sein Sohn ebenfalls ein medizinisches Handwerk erlernt. Als "Musti" zum 13. Geburtstag allerdings eine Orgel geschenkt bekommt, bestimmt die Liebe zur Musik seinen weiteren Lebensweg.
»Du hast teilweise die größten Sänger, die aber so unsicher sind im Studio. Sie machen sich ja 'nackig', wenn sie vor dir singen. Du musst Psychologe sein, du musst die breite Schulter sein. Ich habe immer einen Trick: Ich mache vor der Aufnahme mit ihnen ein Dinner oder einen Lunch und meistens sind sie dann handzahm.«
Mittlerweile ist der 56-Jährige im Musikgeschäft angekommen. Mehr noch: Durch die Zusammenarbeit mit Stars wie Simply Red, Gloria Estefan, Michael Jackson oder Tom Jones ist er auch international erfolgreich und Vorbild für viele junge Produzenten in Deutschland.
"Horny" verschafft ihm den Durchbruch als Musikproduzent
Als Sohn türkischer Einwanderer wird Mustafa Gündogdu 1966 in Hagen geboren. Er besteht das Abitur in Hannover und steht schon früh gemeinsam mit Freuden an den Plattentellern. Seit 1993 ist er Mitinhaber des Plattenlabels "Peppermint Jam".
Seine Produktionen sind meistens tanzbar und bedienen sich an Elementen aus Jazz und Soul. So auch bei seiner Hitsingle "Horny '98", der er 1998 seinen internationalen Durchbruch verdankt. In diesem Jahr ist er außerdem auch für einen Grammy nominiert in der Kategorie "Bester Remixer".
»Ich wurde angerufen im Urlaub und da hieß es: 'Du bist für einen Grammy nominiert'. (…) Du bist irgendwann in New York, bist auf der Toilette und plötzlich pinkelst du neben Danny DeVito.«
Ein Jahr später folgt dann die Single "Sex Bomb", die er exklusiv für Tom Jones schreibt - ein weltweiter Hit, der Tom Jones nochmals einen richtigen Karriereschub gibt.
Mousse T. erteilt Michael Jackson eine Absage
Später produziert Mousse T. auch für Musikgrößen wie No Angels, Timbaland, Missy Elliott oder Michael Jackson. Als Dank für seine Arbeit am Song "Ghosts" lädt Michael Jackson den Produzenten zu einem Konzert ein, doch Mousse T. erteilt ihm eine Absage. Die Begründung: er habe noch zu arbeiten. Der junge Mousse T. ist als Songwriter und Produzent durchaus ein Workaholic.
True Crime Experte: Mousse T. als Podcaster
Neben seiner Arbeit auf und abseits der Bühne ist Mousse T. mittlerweile auch Podcaster. Mit der Kriminalpsychologin Lydia Benecke analysiert er im True Crime Podcast "Melody of Crime" Straftaten, in deren Zentrum große Köpfe der Kultur- und Musikszene stehen.
Wenn es um (private) Lieblingsmusik von Mousse T. geht, dann fällt immer wieder auch der Name AC/DC:
»AC/DC finde ich mega. (…) Da sind vier Typen auf der Bühne und die machen einen geilen Beat, ein geiles Gitarrenriff und haben eine tierische Stimme. Da habe ich auch begriffen, dass du für Musik nicht viel brauchst.«
Auch privat hat Mousse T. sein Glück gefunden. Nach der Trennung von seiner ersten Frau verliebte sich Mousse T. in die Moderatorin und Autorin Khadra Sufi.
Bei uns in SWR1 Leute spricht er über seinen Aufstieg und seine Zeit im Rampenlicht, aber auch darüber, was ihn abseits der Bühne beschäftigt.