Eigentlich ermittelt der Freiburger Oberstaatsanwalt Klaus Hoffmann als Leiter der Abteilung "Organisierte Kriminalität" in Drogendelikten oder Aktivitäten der Mafia in Baden-Württemberg. Doch der 24. Februar 2022 veränderte auch sein Arbeitsleben: Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine berät Klaus Hoffmann gemeinsam mit internationalen Kollegen die ukrainische Regierung bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen Menschlichkeit. Immer wieder hält er sich für seine Ermittlungen in der Ukraine auf, inspiziert Tatorte, sammelt Beweise und spricht mit Betroffenen, auch mit Deutschen. Er hält engen Kontakt zu ukrainischen Staatsanwälten, hält dort Seminare zum internationalen Strafrecht. Für diese Aufgaben wurde er vom Land Baden-Württemberg beurlaubt.
Erfahrungen in Sachen Verfolgung von Kriegsverbrechen sammelte Klaus Hoffmann ab 2005: Damals fing er im UN-Tribunal in Den Haag an, ermittelte gegen Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien. Ein Urteil dazu fiel erst im Mai dieses Jahres. Es dürfte also auch noch lange dauern, bis seine Arbeit in der Ukraine konkrete Ergebnisse zeigen wird. Warum diese dennoch gerade jetzt so wichtig ist, darüber sprechen wir mit Oberstaatsanwalt Klaus Hoffmann in SWR1 Leute.
Moderation: Nabil Atassi
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.