Richtig Zähne putzen: Wie oft, wann und wie?
1. Wie oft am Tag sollte ich mir die Zähne putzen?
Zweimal am Tag wäre toll, wer dreimal putzt, tue schon viel Gutes für seine Zähne, meint Elmar Ludwig. Es gehe dabei vor allem immer wieder darum, dass Zahnpasta an die Zähne kommt und eine Schutzschicht bilden kann. Wichtig dabei: die Zahnpasta muss Fluorid enthalten.
2. Wann soll ich mir die Zähne am besten putzen?
Wir alle kennen den Spruch "Nach dem Essen: Zähne putzen nicht vergessen". Ob vor oder nach dem Frühstück, sei weniger entscheidend – wichtig ist, dass wir die Zähne putzen, sagt Elmar Ludwig.
Abends sei es am wichtigsten sich die Zähne gründlich zu putzen, damit Beläge, die sich den Tag über gebildet haben, möglichst nicht über Nacht ihr Unwesen treiben können.
3. Wie soll ich mir am besten die Zähne putzen?
Ob man eine Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste verwendet, ist weniger entscheidend, meint Elmar Ludwig. Viel wichtiger sei, darauf zu achten, dass wir wirklich überall mit der Zahnbürste hinkommen und mit nicht zu viel Druck zu putzen.
4. Wie oft soll ich meine Zahnbürste wechseln?
Bei den normalen Zahnbürsten könne man alle 4 Wochen ans Austauschen denken, oder wenn "die Borsten die Grätsche machen" und sich verbiegen. Interdentalbürsten, die deutlich filigraner sind, sollten nach maximal 1 Woche ausgetauscht werden.
Krankes Zahnfleisch: Risiko für viele Erkrankungen
Es gilt: Die Mundgesundheit und allgemeine Gesundheit hängen zusammen. Beispielsweise können Beläge in der Mundhöhle bei pflegebedürftigen Menschen mit Schluckstörungen direkt in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung auslösen.
Auch Bakterien spielen eine große Rolle. So wurde der Keim "Porphyromonas gingivalis" im Zusammenhang mit Erkrankungen wie Rheuma, Herzproblemen und Demenz gefunden.
Wie lässt sich Knochenabbau im Kiefer reduzieren?
Die schlechte Nachricht: ganz verhindern lässt sich der Knochenabbau im Mund nicht. Selbst wer bei der Zahnpflege alles richtig macht, hat einen Knochenabbau von ca. 0,05 mm pro Jahr. In 100 Jahren entspricht das 5 mm, was allerdings durchaus verkraftbar ist, meint Ludwig. Schwieriger wird es, wenn Faktoren wie schlechte Mundhygiene und Diabetes hinzukommen. Dann kann sich der Knochenabbau auf bis zu 0,5 mm pro Jahr beschleunigen.
Wichtig, um Knochenabbau entgegen zu wirken:
- Regelmäßiges Zähneputzen
- Regelmäßig zum Zahnarzt gehen
- Gute Zahnzwischenraumhygiene, da sich Beläge dort oft zuerst absetzen und der Knochenabbau beginnt
Angst vorm Zahnarzt: Was tun?
Der Gang zum Zahnarzt zählt für viele nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen. Etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland sind nach Schätzungen sogar von Zahnarztangst betroffen.
Elmar Ludwig ist überzeugt, dass Zahnärzt:innen heutzutage viel mehr auf ihre Patient:innen und die individuellen Bedürfnisse eingehen. Das helfe, Ängste abzubauen. Auch gebe es inzwischen Zahnarztpraxen, die damit werben, dass sie sich auf ängstliche Patienten eingestellt haben. Hier könne man übers Internet gezielt nach "Zahnarztangst" suchen, um eine wohnortnahe Praxis zu finden.