Heute, am 8. April, ist der Spatenstich für das neue Werk des US-Pharmakonzerns Lilly in Alzey. Zu dem Ereignis werden auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erwartet werden.
Rund um den Spatenstich haben Landwirte aus Rheinland-Pfalz Proteste angekündigt. Wir haben mit dem Bürgermeister von Alzey, Steffen Jung (SPD), über den großen Tag und die Folgen des Großprojektes für Alzey gesprochen.
Politische Prominenz bei Spatenstich erwartet
SWR1: Wenn ich Bürgermeister von Alzey wäre, hätte ich heute Morgen vor Aufregung schweißnasse Hände. Sie auch?
Steffen Jung: Es ist schon ein besonderer Tag und man ist sehr gespannt, was der Tag dann so bringt.
SWR1: Wie haben Sie sich auf diese Prominenz-Dichte vorbereitet?
Jung: Es bleibt die letzten Tage eigentlich keine Zeit für Vorbereitung, weil tagtäglich so viel rund um das Projekt zu tun ist, dass es sehr schnell jetzt dieser Montag war und heute losgeht.
SWR1: Was gibt es da zum Beispiel zu tun?
Jung: Es ist ja eine Veranstaltung der Firma Lilly. Aber natürlich sind wir als Stadt, was heute die Rahmenbedingungen betrifft, auch mit eingebunden. Beispielsweise beim Verkehr und beim einen oder anderen Organisatorischen. Und es ging bis zuletzt um viele Dinge, die zu regeln waren.
Spatenstich für Werk des Pharmakonzerns Lilly Bauernproteste bei Kanzler-Besuch in Alzey
Bundeskanzler Scholz (SPD) ist am Montag zum Spatenstich des Pharmariesen Lilly nach Alzey gekommen. 150 bis 200 Landwirte haben sich dort für einen Protest versammelt.
1.000 neue Arbeitsplätze durch US-Pharmakonzern Lilly
SWR1: Was ändert sich in der Zukunft für Alzey, wenn das Lilly-Werk da ist?
Jung: Lilly spricht von 1.000 neuen Arbeitsplätzen. Wir gehen davon aus, dass dann weniger Bürgerinnen und Bürger auspendeln werden, aber dass gleichzeitig natürlich auch mehr Menschen nach Alzey und in die Region kommen.
Das heißt, wir befassen uns verwaltungsseitig derzeit zum Beispiel auch damit, wo Neubaugebiete in der Stadt entstehen können. Auch unsere Baugesellschaft soll weiteren Wohnraum schaffen. Das sind viele Themen rund um diese Ansiedlung.
Stadt Alzey will für bezahlbaren Wohnraum sorgen
SWR1: Gibt es auch Menschen, die jetzt Sorge haben, dass die Mieten in Alzey durch dieses Werk drastisch steigen könnten?
Jung: Das wird durchaus auch mal erwähnt. Deshalb ist es für uns als Baugesellschaft, die ja hundertprozentige Tochter der Stadt ist, natürlich wichtig, für Wohnraum mit entsprechender Mietpreisbindung zu sorgen, um dann den Wohnungsmarkt ein Stück weit zu entspannen.
Spatenstich bei Lilly: ab 16:15 Uhr im Livestream
SWR1: Der Konzern Lilly hatte im Vorfeld angekündigt, für den Bau des neuen Werks auf Handwerksbetriebe aus der Region zurückgreifen zu wollen. Hat das geklappt?
Jung: Ja, derzeit läuft die Erschließung des Gebiets durch die Firma Eiffage aus Alzey noch. Der Millionen-Auftrag seitens der Erschließungsgesellschaft ist entsprechend vergeben und Lilly ist derzeit bei der Ausschreibung und auch bei der Planung der Umsetzung. Es gibt im Moment eine Teilbaugenehmigung für Erdbauarbeiten und alles Weitere wird dann auch folgen. 2027 will man dann mit der Produktion beginnen.
Das Gespräch führte Hanns Lohmann.