Seit 2018 befragt die Universität der Bundeswehr München mehr als 1.200 Deutsche zu ihren Vorlieben rund ums Weihnachtsfest. Über die Ergebnisse haben wir mit Studienleiter Prof. Dr. Philipp Rauschnabel gesprochen.
Studie: Drei Weihnachtstypen in Deutschland
SWR1: Welche Weihnachtstypen haben Sie ausfindig gemacht?
Philipp Rauschnabel: Wir haben den Traditionalisten, dann haben wir die Großzügigen und die Pragmatiker. Fangen wir mal mit den Kleinsten an, das sind die Traditionalisten. Das sind nur so ungefähr 17 Prozent. Die feiern wirklich traditionsbewusst und vor allen Dingen christlich und weniger materialistisch.
Dann haben wir die Pragmatiker. Die feiern zwar auch Weihnachten, aber eben nicht ganz so intensiv. Sie freuen sich, dass es ein bisschen ruhiger wird und dass sie es ein bisschen genießen können, verzichten aber auf übermäßig viel Bling-Bling.
Das größte Segment, also fast die Hälfte der Leute, die bezeichnen wir als die Großzügigen. Die sehen Weihnachten vor allen Dingen als das Fest des Gebens. Sie freuen sich auf die Gemeinschaft, aber feiern auch nicht allzu religiös.
Vorsicht mit Geld als Geschenk
SWR1: Was verschenken die Deutschen am liebsten?
Rauschnabel: Das ist gar nicht so anders als in den letzten Jahren. Selbstgemachte Dinge kommen immer gut an, Bücher, Spielzeug, aber auch Geld. Bei Geld muss man ein bisschen aufpassen. Wenn man Leute nämlich fragt, was sie sich wünschen, dann sagen ganz viele immer Geld. Es ist irgendwie auch verständlich, denn Geld ist etwas Praktisches. Wenn einem sonst nichts einfällt, dann ist Geld immer etwas Einfaches.
Wir wissen aber auch aus unseren Studien, dass solche Geldgeschenke gar nicht so gut sind, weil die Wirkung sehr schnell verpufft. Wir fragen jedes Jahr die Leute, was war denn das schönste Weihnachtsgeschenk, das ihr bekommen habt? Und fast niemand sagt da Geld. Sondern da kommen dann die Modelleisenbahn, ein Ausflug irgendwohin, ein Heiratsantrag, irgendetwas schönes Selbstgemachtes. Das sind die Dinge, an die sich Leute erinnern. Und ganz häufig sind das Sachen aus der Kindheit.
Musik an Weihnachten: "Last Christmas" wird geliebt und gehasst
SWR1: Ganz wichtig zu Weihnachten ist auch die Musik. Welche Weihnachtslieder müssen sein, welche gehen gar nicht?
Rauschnabel: Auch da ist es wirklich die Frage, wen man fragt. Also ein Klassiker ist "Driving Home For Christmas" von Chris Rea. Das kommt wirklich gut an. Viele Menschen lieben auch von Wham! "Last Christmas", aber da muss man ein bisschen vorsichtig sein. Denn der Anteil an Leuten, die dieses Lied hassen, ist ungefähr gleich groß. [...]
40 Jahre "Last Christmas" von Wham! Andrew Ridgeley: "Last Christmas" ist ein Song für alle Zeiten!
Wir haben mit Andrew Ridgeley über die Entstehungsgeschichte von "Last Christmas" und seine persönlichen Erinnerungen zu dem Song gesprochen.
"Last Christmas" ist tatsächlich ein Frauensong. Man sieht das übrigens auch bei den Weihnachtstypen, über die wir gesprochen hatten. Die Pragmatiker hassen dieses Lied und die Traditionalisten, die lieben das Lied.
Das vollständige Interview könnt ihr oben im Audio anhören.