Warum die Autohersteller jetzt auf Rabatte setzen und wie viel Sie tatsächlich sparen können, weiß Max Dehling aus der SWR1 Wirtschaftsredaktion.
SWR1: Wird es jetzt richtig günstig? Wie hoch sind aktuell die Rabatte?
Max Dehling: So allgemein lässt sich das nicht sagen, dafür sind die Rabatte doch sehr unterschiedlich. Aber wenn wir uns die 30 meistgekauften Neuwagen anschauen, sind es im Schnitt über 17 Prozent, die Hersteller und Händler uns im Juli an Rabatten eingeräumt haben. Vor allem auf Autos deutscher Hersteller. Die VW-Tochter Seat bietet ihren Cupra Formentor zum Beispiel jetzt schon mit über 26 Prozent Rabatt an. Auch mehrere Audi-Modelle oder ein Opel Astra sind in den letzten Wochen nochmal deutlich günstiger geworden.
SWR1: Warum setzen die Hersteller jetzt so auf Rabatte?
Dehling: Der Grund dafür ist ganz einfach: nur wenige Menschen können sich ein neues Auto leisten. Die Inflation ist immer noch hoch, die Zinsen teuer. Viele sparen lieber ihr Geld, statt jetzt große Investitionen zu machen. Bei den Autobauern sorgt das für eine sehr übersichtliche Auftragslage.
Also ganz anders als während Corona. Da hat die Pandemie und haben Lieferengpässe bei Halbleitern dafür gesorgt, dass sie ihre Neuwagen auch mit nur wenigen Rabatten verkaufen konnten. Da hat sich der Markt laut der CAR-Studie komplett gewandelt. Offenbar gilt das aber nicht für alle Autos! VW hat die Preisnachlässe bei seinen E-Auto-Modellen ID3 und ID4 zuletzt sogar reduziert. Es geht hier wirklich vor allem um Verbrenner.
SWR1: Was bedeutet das für den Gebrauchtwagenmarkt? Da waren Autos zuletzt richtig teuer. Wird es da auch günstiger, wenn die Neuwagenpreise sinken?
Dehling: Tatsächlich ist der durchschnittliche Preis für Gebrauchtwagen zuletzt leicht zurückgegangen. Das allerdings weiter auf Rekordniveau. Also richtig günstig wird es daher so schnell auch nicht werden. Dafür ist auch der gesamte Automarkt einfach sehr schnell sehr teuer geworden. Laut ADAC ist zum Beispiel der Preis für einen Kleinwagen seit 2017 im Schnitt 35 Prozent gestiegen. Und weil das vielen auch mit den neuen Rabatten immer noch zu teuer ist, bleibt die Nachfrage und damit der Preis bei Gebrauchten weiter hoch.
Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Steffi Stronczyk.
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