Was sind fleischfressende Pflanzen?
Fleischfressende Pflanzen (Karnivoren) sind Pflanzen, die ihre Nährstoffe aus dem Verdauen kleiner Tiere beziehen. Denn sie wachsen für gewöhnlich in nährstoffarmen Mooren und kleine, verdaute Insekten sind ideale Düngerlieferanten.
Die Leibspeise von fleischfressenden Pflanzen sind kleine Tiere, hauptsächlich Insekten, wie Fliegen, Ameisen und Mücken. Die Kannenpflanze ist sogar in der Lage, größere Tiere wie Frösche und kleine Nagetiere zu fangen.
Fleischfressende Pflanzen brauchen als Moorpflanzen einen ganz speziellen Standort. Pflanzt sie daher in spezielles Substrat, welches für fleischfressende Pflanzen ausgewiesen ist. Normale Gartenerde ist dafür nicht geeignet, da sie zu viele Nährstoffe enthält.
Nach dem Pflanzen stellt ihr sie am besten an einen hellen Ort mit genügend Licht. Aber schützt sie vor direkter Sonneneinstrahlung, vor allem zur Mittagszeit.
Als Moorpflanzen lieben fleischfressenden Pflanzen die Feuchtigkeit. Ihr könnt sie bspw. in ein Terrarium setzen und immer wieder mit Wasser besprühen. Gießt sie regelmäßig mit destilliertem Wasser, denn sie lieben einen feuchten Boden ohne Staunässe.
Wenn ihr mal in den Urlaub fahrt, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Fleischfressende Pflanzen müssen durch den Menschen nicht gefüttert werden. Solange im Haus immer wieder gelüftet wird, finden sich von selbst genug Insekten ein, die die Pflanzen zu Dünger verwerten können.
Winterharte fleischfressende Pflanzen für den Garten
Es gibt sogar fleischfressende Pflanzen, die ganzjährig im Garten wachsen können. Dazu gehören bspw. der gebietseigene Sonnentau, der sich im Winter zurückzieht, um im Frühjahr neu auszutreiben. Ebenso ist das Fettkraut erstaunlich kälteresistent. In milden Regionen fühlt sich auch die berühmte Venusfliegenfalle wohl, wenn ihr ihr einen leichten Winterschutz schenkt.
Kleines Moorbeet für fleischfressende Pflanzen im Garten anlegen
Ihr könnt in eurem Garten oder in einem Kübel ein kleines Moorbeet anlegen. Im Garten ist eine Größe von einem Quadratmeter optimal. Grundvoraussetzung ist, dass ihr den Pflanzen einen sonnigen Standort schenkt, ohne direkte Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit.
Grabt hierfür den Boden etwa 40 Zentimeter tief aus. Damit das Beet dauerhaft feucht bleibt, könnt ihr den Boden mit Teichfolie auslegen und ein kleines Abflussloch einstechen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
Nun könnt ihr den Boden mit geeignetem, nährstoffarmen Moorbeetsubstrat auffüllen. Die Venusfliegenfalle und der Sonnentau werden sich im Moorbeet sehr wohlfühlen. Ergänzt das Beet auch gerne mit Heidelbeeren. So wird das Moorbeet ein Schlemmerparadies für euch und eure Pflanzen.
Faszinierend und speziell Überlebenskünstler: Fleischfressende Pflanzen
Sie sind wahre Überlebenskünstler und gehören zu den faszinierendsten und speziellsten Pflanzen. Manche sind heimisch und winterhart, andere überleben bei uns nur als Zimmerpflanze.
Fleischfressende Pflanzen im Kübel
Für den Einzug in einen Kübel geht ihr ähnlich vor. Ihr nutzt spezielles nährstoffarmes Moorbeetsubstrat und wählt als Standort einen Platz aus, der zur Mittagszeit keine direkte Sonneneinstrahlung hat. Damit das Wasser nicht allzu schnell abfließt, könnt ihr die Abzugslöcher mit Ton leicht abdichten.
Nach der Anlage solltet ihr das Beet mit Regenwasser oder destilliertem Wasser gießen. Normales Leitungswasser ist ungeeignet, da es Kalk enthält und den pH-Wert im Boden erhöhen könnte. In der Regel mögen fleischfressende Pflanzen einen sauren Boden. Praktisch ist auch, dass ihr die Pflanzen nicht düngen und nicht füttern müsst. Achtet aber bei starken Frösten und strengen Winter darauf, dass ihr das Beet oder den Kübel als Winterschutz mit Laub oder Reisig abdeckt.