Sportlich hat der SSV Ulm 1846 Fußball den Aufstieg in die Zweite Liga bereits geschafft. Was bislang fehlte, war ein Stadion, das die Anforderungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die zweithöchste Spielklasse erfüllt. Der Ulmer Gemeinderat hat am Mittwoch ein Modernisierungs-Paket beschlossen, damit der SSV seine Heimspiele in der kommenden Saison im Donaustadion austragen kann. Im Frühjahr hatte das Gremium bereits den notwendigen Einbau einer Rasenheizung beschlossen.
Kurzfristige Maßnahmen im Fokus
Das vom Gemeinderat beschlossene Paket sieht ausschließlich kurzfristige Umbau-Maßnahmen vor. Sie werden nach Angaben der Stadt Ulm von der DFL für die Zweite Liga gefordert. Im Donaustadion werden bis zum Beginn der neuen Saison unter anderem auf der Haupttribüne neue Medienarbeitsplätze eingebaut, insgesamt 75 werden benötigt. Vor der Gegengerade werden neue Plätze für Gäste mit Rollstuhl eingerichtet. Die Positionen für Fernsehkameras im Stadion müssen optimiert werden, außerdem wird das Flutlicht für mehr Leistung ausgebaut.
Zahlreiche provisorische Projekte
Im und um das Donaustadion herum sind mehrere provisorische Elemente geplant. So werden Container für sanitäre Anlagen und für die Pressekonferenz angemietet. Die Stadt leiht für eine Saison auch Trafostationen aus, damit die Stromversorgung gewährleistet ist. In der Nähe des Stadions wird ein Parkplatz angelegt, auf dem in Zukunft die Übertragungsfahrzeuge der Fernsehsender stehen.
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OB Ansbacher: Stadt geht ins Risiko
Das beschlossene Maßnahmenpaket hat ein Gesamtvolumen von knapp zwei Millionen Euro. Davon soll der SSV Ulm 1846 Fußball zunächst 260.000 Euro übernehmen. "Wir gehen ins Risiko", sagt Oberbürgermeister Martin Ansbacher in der Gemeinderatssitzung. Die Stadt Ulm, die den Großteil der kurzfristigen Maßnahmen finanziert, will, dass der Verein die Investitionen mittelfristig wieder zurückbezahlt. In welchem Zeitraum dies geschehen soll, steht noch nicht fest.
Überdachung wird verschoben
Eigentlich müssen in der Zweiten Liga alle Zuschauerplätze überdacht sein. Das kann im Donaustadion jedoch nicht bis zum Beginn der neuen Saison realisiert werden. Die DFL hat dem SSV deshalb eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Derzeit ist offen, wann dieser Teil der Stadion-Modernisierung in Angriff genommen wird. Die Stadt geht von Kosten in Höhe von mindestens vier Millionen Euro aus.
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Pläne für ein XXL-Paket?
Der Ulmer Gemeinderat hat auch beschlossen, den sogenannten Masterplan für das Donaustadion weiterzuentwickeln. Das Stadion ist in die Jahre gekommen. Entsprechend hoch werden künftige Investitionen ausfallen. Bis zu 80 Millionen Euro könnte es demnach kosten, das Donaustadion und die dazugehörigen Anlagen zu modernisieren. Der Stadt ist es dabei wichtig, dass Fußball, Leichtathletik und Schulsport nicht zu kurz kommen. Das jetzt verabschiedete Projekt hat jedoch nur den Fußball im Blick. Für die Fans der Spatzen bedeutet es: Sie dürfen sich auf Heimspiele im Donaustadion freuen. Die Stadt Ulm ist optimistisch, dass alle Maßnahmen bis zum Start der neuen Saison abgeschlossen sein werden.