Die Proteste der Fans nach dem Votum für den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) gehen weiter. Am Wochenende störten die organisierten Fanszenen den Ablauf in den Stadien mehr denn je.
Beim Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Werder Bremen fuhren ferngesteuerte Autos über den Rasen. Bei Hansa Rostock gegen den HSV auch, dort sogar mit blau-weißem Rauch ausgestattet. Bei der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FCK verschafften sich die Ultras der Franken Zugang zum Innenraum und verzögerten damit den Anpfiff.
"Großer Anteil an der Entscheidung" Möglicher DFL-Partner springt ab: Fan-Proteste verzeichnen ersten Erfolg
Auf der Suche nach einem Investor erlebt die DFL einen ersten Dämpfer. Für viele Fußballfans wie Fan-Vertreterin Helen Breit ist das ein gutes Zeichen.
Trotz Appellen: Fans werden nichts ändern
Die Spieler beschweren sich zunehmend über die Unterbrechungen. Manch Funktionär mosert und fordert ein Ende der Proteste. Irgendwann müsse es schließlich auch mal gut sein. Falls es bisher noch nicht angekommen ist: Solange sich der deutsche Profifußball in der Frage nicht rührt, ist für die Fans gar nix gut. Das beweisen sie mit beeindruckender Ausdauer.
Die Anhänger werden weiter fleißig gegen den Beschluss protestieren. Dafür gibt es auch gute Gründe: Mit Hannover 96 hat mindestens ein Klub mutmaßlich entgegen der Anweisung des Stammvereins für den Einstieg eines Investors gestimmt.
DFL wartet auf einen Antrag
Die DFL, der das fragwürdige Votum natürlich gelegen kam, hat den Fans zwar Gesprächsbereitsschaft signalisiert, hält aber ansonsten die Füße still. Der Ligaverband könne überhaupt nicht tätig werden, bis ein entsprechender Antrag auf eine neue Abstimmung gestellt sei, sagte DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann am Samstag.
So möge sich doch einer der Klubs, die sich bereits für eine neue Abstimmung ausgesprochen haben, erbarmen und einen solchen Antrag stellen. Am besten schnell: Denn so wie sich der deutsche Profi-Fußball in den letzten Wochen präsentiert, kann er niemandem gefallen: Spielern, Klubs, Fans nicht. Und einem potenziellen Investor auch nicht.