Etwa 1.500 FCK-Mitglieder haben an der Jahreshauptversammlung (JHV) ihres Vereins teilgenommen, etwa 260 vor Ort im VIP-Bereich des Stadions. Die anderen hatten es sich daheim vor ihren Computern bequem gemacht und haben die JHV von dort per Livestream über das Internet verfolgt.
Das Überleben des Vereins FCK hängt am Erfolg der Kapitalgesellschaft
Die ausgegliederte Kapitalgesellschaft des 1. FC Kaiserslautern hat im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Überschuss von 4,7 Millionen Euro erzielt. Das teilte Geschäftsführer Thomas Hengen auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Zweitligisten mit. Entscheidenden Anteil hatten laut Hengen die Mehreinnahmen von 8,3 Millionen aus dem DFB-Pokal, in dem die Pfälzer erst im Endspiel gegen Bayer Leverkusen verloren hatten.
"Das wirtschaftliche und sportliche Wohlergehen der Kapitalgesellschaft ist und bleibt mit dem Wohlergehen des Vereins verknüpft. Der Verein braucht dringend Boden unter den Füßen. Die Bodenplatte ist etwas stabiler geworden". Das sagte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Erfurt mit Blick auf die finanzielle Situation des Vereins.
FCK e.V hat positives Ergebnis erwirtschaftet
Der 1. FC Kaiserslautern e.V. hat nämlich erneut ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Der Überschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 50.000 Euro auf 304.000 Euro leicht gesunken. Die deutlich größte Einnahmequelle des Vereins sind die Beiträge der Mitglieder, die sich im Geschäftsjahr 2023/24 auf 2,396 Millionen Euro beliefen.
Rekordzahl an Mitgliedern
"Die Entwicklung des Vereins schreitet voran. Die Mitgliedsbeiträge halten den Verein am Leben", sagte Vorstandsmitglied Tobias Frey. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Gero Scira verkündete eine neue Rekordzahl von 33.910 Mitgliedern. Neues Ziel: Mehr als 40.000 Mitglieder bis Ende 2026. "Euer Engagement, eure Treue und eure Leidenschaft sind der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg", sagte Scira am Abend zu den Mitgliedern.
FCK-Schuldenstand weiter hoch
Trotz des positives Jahresergebnisses bleibt der Schuldenstand des Vereins weiter hoch. Nach Angaben des Verwaltungsratsvorsitzenden Rainer Keßler belasten den Verein im Augenblick etwa 5,5 Millionen Euro Schulden. Die seien noch das Resultat aus einer Planinsolvenz der Tochtergesellschaft im Jahr 2020. "Diese Entschuldung hat die erste Priorität", meinte Keßler.
Startschuss für "Fan-Säule" im nächsten Jahr
2025 soll es den Startschuss für eine bei der Ausgliederung 2018 angedachte "Fan-Säule", also eine Möglichkeit zum Aktienkauf für Mitglieder und Fans, geben. Die endgültige Öffnung könnte laut Keßler dann 2026 erfolgen.
Für den FCK hängt viel vom neuen Pachtvertrag für das Stadion ab
Der neue Pachtvertrag für das Fritz Walter-Stadion ist ausgearbeitet und muss noch vom Stadtrat genehmigt werden. Davon hänge viel ab, sagt Keßler. "Eine der größten Herausforderungen ist die Novellierung des Pachtvertrages. Wir hoffen auf die Zustimmung des Stadtrates." Lange sei um einen Konsens und um eine angemessene Aufteilung von Pflichten gerungen worden.
Der neue Pachtvertrag werde dem FCK die nächsten Jahrzehnte Planungssicherheit geben. Das Fritz-Walter-Stadion sei aber in die Jahre gekommen. "Das wird beide Partner in den nächsten Jahren stark belasten. Aus unserer Sicht ist es von Relevanz, immer wieder auf die Bedeutung des FCK für die Stadt hinzuweisen. Der FCK ist der Imagefaktor für Kaiserslautern und die Region", erklärte Keßler.
Thomas Hengen: "FCK braucht Jugendstadion am Fröhnerhof"
FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen sagte auf der Jahreshauptversammlung, dass der FCK ein Jugendstadion im Nachwuchsleistungszentrum am Fröhnerhof brauche. Ein Nachwuchsstadion ist "ein Invest in die Nachhaltigkeit unserer Jugend", so Hengen. Nach der Jahreshauptversammlung konkretisierte Hengen gegenüber dem SWR, dass der FCK im Nachwuchsleistungszentrum einen weiteren Fußballplatz - und zwar einen mit Rasenheizung - brauche.
Perspektive für den FCK-Nachwuchs
"Wenn wir mittelfristig mit der U21 in der Regionalliga spielen wollen, müssen wir auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen", sagte Hengen. Das wäre durch ein neues Stadion im NLZ gewährleistet. Ein solches Stadion würde zudem die Platzprobleme am Leistungszentrum erheblich verbessern. Die Kabinensituation sei für die Nachwuchsmannschaften nämlich schwierig.