Fußball

FCK landet in den Top 3: DFB verhängt Geldstrafen in zweistelliger Millionenhöhe

Stand
Redakteur/in
dpa
Onlinefassung
Michi Glang

Der Verband bittet die Vereine wegen des Fehlverhaltens ihrer Fans ordentlich zur Kasse. Der FCK landet auf Platz drei - vor allem wegen zwei Spielen. Kritik am Prozedere gibt es aus der Fanszene.

Wegen diverser Fan-Vergehen hat der Deutsche Fußball-Bund in der Saison 2023/24 Geldstrafen in einer Gesamthöhe von rund 12,5 Millionen Euro gegen die 56 Vereine aus den höchsten drei Ligen verhängt.

Knapp elf Millionen Euro entfallen auf die 36 Profi-Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga. Die Strafen beziehen sich sowohl auf Meisterschafts- als auch Pokalspiele. Der Großteil der Urteile wurde im Zusammenhang mit pyrotechnischen Vorfällen gefällt. 

Kaiserslautern

Fußball | Transferbilanz 1. FC Kaiserslautern: Vor allem Yokota und Sirch überzeugten

Die ersten 17 Spieltage der zweiten Bundesliga sind vorbei. Zeit, eine kurze Transferbilanz zu ziehen. Beim 1. FC Kaiserslautern sammeln die Neuzugänge Spielzeit und Scorer-Punkte.

Eintracht und Köln müssen noch mehr zahlen als der FCK

Randale-Meister der vergangenen Spielzeit ist Eintracht Frankfurt. Die Hessen bekamen vom DFB-Sportgericht insgesamt 918.950 Euro aufgebrummt. Dahinter folgen Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln mit 725.750 Euro und Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit 673.100 Euro. 

Das entspricht immerhin knapp fünf Prozent des Lizenzspieleretats für die laufende Saison (14 Millionen Euro). Alleine 300.000 Euro musste der FCK wegen Vergehen beim Pokal-Halbfinale in Saarbrücken und beim Finale gegen Bayer Leverkusen zahlen. In Berlin hatten die Fans neben einer beeindruckenden Choreographie auch zahlreiche pyrotechnische Gegenstände gezündet.

FCK-Fans rocken das DFB-Pokal-Finale - DEIN FCK #119 | SWR Sport

Geld fließt überwiegend an Stiftungen

Da die Vereine einen Teil der vom DFB verhängten Strafen für gewaltpräventive Maßnahmen verwenden dürfen, landeten schlussendlich nur knapp acht Millionen Euro auf dem Konto des Verbandes. Frankfurt überwies als trauriger Spitzenreiter 614.250 Euro. Köln zahlte tatsächlich 489.180 Euro, der FCK 455.600 Euro. 

Den überwiegenden Teil der Strafgelder verwendete der DFB für gemeinnützige Zwecke. Insgesamt sechs Millionen Euro flossen 2024 an fußballnahe Stiftungen. Dies war über eine Million mehr als im Jahr zuvor. "Ich freue mich sehr, dass wir die wichtige Arbeit der Stiftungen damit für die Zukunft sichern und erleichtern", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald.

Kritik aus der Fanszene

Kritik am Prozedere gab es aus der Fanszene. "Das Strafen um des Strafens Willen hat auf den Tribünen akzeptierte Grenzen beim Einsatz von Pyrotechnik zum Fallen gebracht. Nach dem Motto: egal was passiert, bestraft wird immer gleich, sind auf den Tribünen wieder Böller und jüngst auch Leuchtspurmunition im Einsatz, was genauso strikt abzulehnen ist wie Pyrotechnik, die als Waffe eingesetzt wird", sagte Jost Peter, Vorsitzender des Fanbündnisses "Unsere Kurve", der dpa.

"Fangruppen, die auf verantwortungsvollen Umgang mit Pyrotechnik Wert legen, sind durch die Praxis des DFB die Argumente entzogen worden. Verantwortungsloses Verhalten führte zur selben Strafe wie das Bemühen um Dialog und Vorbereitung", kritisierte Peter die DFB-Praxis.

Für die Zukunft fordert er ein Umdenken beim Verband. "Der DFB muss den Unterschied zwischen Fankultur und Randale anerkennen und öffentlich vertreten. Das bisherige Straf-Prozedere bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung unter Beteiligung relevanter Fangruppen", sagte Peter. Zudem solle der DFB diesen Prozess in den Vereinen verankern, um vor Ort stabile Absprachen zu erzielen. "Auf dieser Ebene lassen sich auch andere, notwendig Beteiligte, wie Polizei und Ordnungskräfte wirkungsvoll einbinden."

Stand
Redakteur/in
dpa
Onlinefassung
Michi Glang