Anwendung und Wirkung

Olivenöl: Schlecht für die Haut, gut für die Haare?

Stand
Autor/in
Nina Rathfelder
Onlinefassung
Emma Challouf

Olivenöl ist ein bewährtes Hausmittel, es wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Für die Hautpflege taugt es allerdings weniger.

Geschichte Olivenöl: Ursprung und Mythologie

Olivenöl wird aus dem Fruchtfleisch und den Kernen der Mittelmeerbäume gewonnen. Der erste Olivenbaum soll, laut einer Legende, ein Geschenk der Schutzgöttin Athene an die Bewohner Athens gewesen sein.  

Sicher ist, dass schon vor rund 4.000 Jahren Kaufleute die ersten Olivenbäume aus Syrien und dem damaligen Palästina nach Griechenland brachten. Schon damals galt das Öl nicht nur als kostbare Speise, sondern wurde auch in der Kosmetik, bei religiösen Riten und als Medizin eingesetzt. Die Früchte und das daraus gewonnene Öl waren ein wertvolles Handelsgut. Von Griechenland aus gelangte es dann auch nach Italien.  

Entzündungshemmende Inhaltsstoffe: Wie wirkt Olivenöl? 

In nativem (naturbelassenem) Olivenöl befinden sich viele sekundäre Pflanzenstoffe. Einer sticht dabei besonders heraus: Oleocanthal. Der Pflanzenstoff kommt nur in Olivenöl vor. Er soll laut Laborstudien antioxidativ und entzündungshemmend wirken. Zu beachten ist allerdings, dass der Wirkstoff hitzeempfindlich ist.    

Außerdem besteht das gesunde Öl zu gut 70 Prozent aus der einfach ungesättigten Fettsäure Omega 9, die auch Oleinsäure genannt wird. Diese soll ebenfalls Entzündungen hemmen.   

Das Oleocanthal ist eine polyphonische Komponente im Olivenöl, die verschieden gesundheitsförderliche Eigenschaften entfalten. Entzündungshemmend, antimikrobiell, unterstützt es auch die Herzgesundheit. Für diese Substanz wurden Wirkungen beschrieben, die vergleichbar sind mit entzündungshemmenden Medikamenten.

Wundheilung mit Olivenöl  

Zahlreiche Studien belegen, dass sich Olivenöl positiv auf die Wundheilung auswirkt. Denn das Öl wirkt antibakteriell und desinfizierend. Gleichzeitig enthält es sogenannte Antioxidantien, erklärt Dr. Christiane Bayerl, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie im Helios Klinikum Wiesbaden. Diese werden besonders im Anti-Aging-Bereich eingesetzt.     

Auch in der inneren Anwendung gilt Olivenöl als gesund: 

Gesunder Genuss Mediterrane Ernährung – Olivenöl für Herz und Kreislauf

Bei der Mittelmeer-Diät steht Olivenöl löffelweise im Ernährungsplan. Das ist lecker und sehr gesund. So integriert man Gemüse, Fisch, Obst und Co. lecker in den Alltag.

Doc Fischer SWR Fernsehen

Haarpflege: Äußere Anwendung  

Sprödes, trockenes Haar? Gerade im Winter sind die Haare häufig strapaziert. Dagegen kann eine Haarmaske mit Olivenöl helfen, empfiehlt Naturkosmetik-Expertin Melanie Wenzel.  

Auch Dermatologin Dr. Christiane Bayerl betont den positiven Effekt von Olivenöl auf trockene Haare. Winzige Schüppchen auf dem Haar, die dieses stumpf und struppig wirken lassen, würden durch das Öl angelegt.  Für die Maske kombiniert Melanie Wenzel Olivenöl mit Avocado- und Kokosöl.  

Das Rezept zur Haarmaske gibt es hier:  

Risiken bei der Anwendung auf der Haut  

Für die regelmäßige Hautpflege ist Olivenöl nicht zu empfehlen. Die enthaltene Oleinsäure kann die Barriere der Hautoberfläche stören. Diese setzt sich aus verhornten Stellen zusammen, die die Feuchtigkeit binden. Wird die Barriere der Hautoberfläche gestört erhöht sich die Durchlässigkeit der Haut für Substanzen, die dann auf die Haut einwirken. Daher rät die Dermatologin Dr. Christiane Bayerl von einer direkten Anwendung auf der gesunden Haut explizit ab.  

Das wurde auch im Rahmen einer Studie nachgewiesen. Ein Teil der Testgruppe trug vier Wochen lang zweimal täglich Olivenöl auf den Unterarm auf, die andere Testgruppe tat dies mit Sonnenblumenöl. Während die Hautbarriere bei den Probanden mit Sonnenblumenöl erhalten blieb und sich die Feuchtigkeit sogar verbesserte, zeigten sich bei der Gruppe mit Olivenöl erhebliche Schäden der Hautbarriere. Die Haut wurde trockener und es traten sogar Hautrötungen auf.

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Nina Rathfelder
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