Spazierengehen gegen Einsamkeit: Juliane organisiert Women Walk and Talk in Stuttgart

Stand
Autor/in
Chiara Breuninger
Corinna Jähn
Porträt Corinna Jähn.

Neue Leute kennenzulernen, ist oft eine Herausforderung. Diese Erfahrung hat Juliane schon mehrfach gemacht. Deshalb hat sie sich entschlossen, anderen zu helfen und gründete Women Walk and Talk in Stuttgart. 

Wenn man nach vorne läuft, denkt man auch nach vorne.

Walk and Talk in Stuttgart – Spaziergänge gegen die Einsamkeit 

Zu Beginn des Jahres ruft Juliane die Gruppe „Women Walk and Talk“ in Stuttgart ins Leben. Das Konzept ist nicht neu und stammt ursprünglich aus Amerika. Das Ziel: beim Spazierengehen neue Menschen kennenlernen. Das funktioniert ihrer Meinung nach sehr gut: „Man hat etwas zu tun und sitzt sich nicht steif gegenüber. Es herrscht einfach eine sehr lockere und offene Atmosphäre.“  

Ich habe schon in unterschiedlichen Städten gelebt. Und da kennenlernen dürfen, wie schwer es ist, wenn man allein in eine neue Stadt zieht neue Menschen kennenlernen möchte.

Die Schwierigkeit neue Leute kennenzulernen 

Wie schwer es sein kann, neue Leute kennenzulernen, weiß Juliane aus eigener Erfahrung. Sie hat bereits in mehreren Städten im Ausland gelebt und weiß, wie sich Einsamkeit anfühlt: „Es ist dieser Wunsch nach Verbundenheit, das Gefühl, dass etwas fehlt.“ Sie betont, wie wichtig es sei, nicht nur ein Netzwerk zu haben, sondern auch regelmäßig soziale Kontakte zu pflegen. „Sozialisieren ist wie ein Muskel, den man trainieren muss. Wenn man ihn eine Weile vernachlässigt, ist es schwer, ihn wieder zu aktivieren.“  

Die Entscheidung für „WOMEN Walk and Talk“ 

Auf dem offiziellen Instagram-Account der Gruppe schreibt Juliane: „Wir sind dein Safe Space! Woman Walk & Talk ist eine Community von und für FLINTA* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen) und ein Safe Space, um neue Menschen kennenzulernen und Freundinnen zu finden!” Juliane erzählt: „Ich bekomme oft das Feedback, dass man sich in einer reinen Frauengruppe freier fühlt. Man weiß, dass man sich in einer ähnlichen Lebenssituation befindet und muss sich keine Gedanken darüber machen, was man anzieht oder wie man sich verhält.“ Eine Teilnehmerin berichtet: „Für mich ist es perfekt, dass hier nur Frauen sind. Da fühl ich mich einfach wohler. Das ist meine Komfortzone.”  

Ich würde mir wünschen, dass wir uns irgendwann keine Gedanken mehr machen müssen, on Männer oder Frauen dabei sind. Aber aktuell sind wir da leider noch nicht. Es ist unsere freie Entscheidung von uns Freundinnen zu finden und es für Frauen auszulegen. Es hält niemand Männer davon ab, das für sich selbst zu organisieren.

Women Walk and Talk der Zukunft? Veränderungen und neue Ideen 

Juliane hat aber auch viele neue Ideen: „Es kam schon öfter der Wunsch auf, ob wir mal eine Wanderung machen könnten. Und wir machen einen After Work Chill Outs, dass wir uns einfach in der Stadt treffen”, verrät Juliane.  

Gruppenfoto: 15 Frauen, die bei Women Walk and Talk zusammen spaziergehen, stehen zusammen und lächeln in die Kamera.
„Viele Frauen, die dabei sind, egal aus welchen kulturellen Umständen sie kommen, haben ähnliche Lebenssituationen. Und viele sagen: Wie schön, dass es Walk and Talk gibt.” Juliane, 35, aus Stuttgart

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