Die Erschaffung von Kunst durch Künstliche Intelligenz (KI) ist vielseitig – von Musikstücken, die im Stil verstorbener Komponisten gestaltet werden bis hin zu Drohnenflügen, die Abfolge und Flug an die Beats der Musik anpassen, ist einiges heutzutage möglich.
KI-Kunst für die Öffentlichkeit begreifbar machen
KI-Kunst erleben kann die Öffentlichkeit zum Beispiel im KI-Salon Heilbronn. Als Teil des KI-Innovationsparks, einem der größten seiner Art in Europa, soll das Projekt helfen, mit Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu treten. Bei der Auftaktveranstaltung des KI-Salons 2022 konnten bewegte Blüten betrachtet werden, an Bach orientierter KI-Musik gelauscht werden oder eine KI schätzte durch Bilderkennung das eigene Alter. SWR Wissenschaftsredakteur David Beck hat seine Eindrücke festgehalten:
Doch gerade, wenn KI-Kunst für die Öffentlichkeit begreifbar wird, stellt sich die Frage, wie KI und ihr Einsatz in der Kunst überhaupt funktioniert.
Das geht so: In die KI werden Informationen eingespeist. Durch maschinelles Lernen werden verschiedene Aspekte aus Bild oder Text verarbeitet und mit bereits vorhandenen Daten abgeglichen. Daraus lernt die KI, die programmierte Anwendung weiter zu vervollständigen und zu erweitern.
Gerade dieses Lernen aus vorhandenen Bereichen führt im öffentlichen Diskurs über KI-Kunst zu gespaltenen Meinungen. Während die einen in KI generierter Kunst nur Plagiate vorhandener Kunstwerke sehen, stellt es für andere Menschen neue Kunst dar. Diese Kunstform bietet also großes Diskussionspotenzial.
Entwicklungen um KI-Kunst entmumifizieren
Um Raum für diese kritische Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz zu schaffen, gibt es verschiedene Projekte, wie zum Beispiel das intelligent.museum des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Cecilia Preiß sieht in der KI vor allem die Möglichkeit, Neues zu schaffen:
Dabei werden in dem Projekt neben den Potenzialen aber auch die aktuellen Entwicklungen hinterfragt.
Gleich wie die KI-Kunst bewertet wird, bestehen Risiken beim Einsatz von KI. In verschiedensten Programmen für KI-Kunst werden für die Algorithmen Quellen aus dem Internet verwendet, die auch problematische und ethisch bedenkliche Inhalte enthalten können. Zudem ist es möglich, die Tools und Anwendungen zu missbrauchen und Fehlinformationen oder Verleumdungen realer Personen zu verbreiten. Außerdem stellen sich Fragen zum Eigentum und Urheberrecht, die momentan nicht abschließend geklärt sind.
Kreativität ist beschränkt durch vorhandenen Datensatz
KI kann aber auch als Möglichkeit für Kunstschaffende gesehen werden, denn mit ihrer Hilfe können erste Ideen schneller weiterentwickelt werden, sodass der Entstehungsprozess eines Werkes beschleunigt wird.
Denn „die Künstliche Intelligenz bietet Werkzeuge an und ist als Medium zu verstehen, mit dem Künstler*innen kreative Ideen umsetzen können“, beschreibt Preiß.
Der Faktor Kreativität bleibt also weiterhin menschlich, während Künstliche Intelligenz dennoch in gewisser Hinsicht Kunst erzeugt.